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Jahresschätzung 2023

Ernährungsindustrie in Sorge: Verschlechterte Standortfaktoren lassen Umsatz sinken

Die Lebensmittelbranche stagniert, die Hersteller sind in Sorge: Für 83 % haben sich die Standortfaktoren leicht oder sogar deutlich verschlechtert.

Lesezeit: 3 Minuten

Ein weiterhin hohes Preisniveau, große wirtschaftspolitische Unsicherheiten und deutlich verschlechterte Standortfaktoren sorgten im Jahr 2023 für einen realen Umsatzverlust, mahnt die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE).

Ersten Schätzungen zufolge haben die deutschen Lebensmittelhersteller im Jahr 2023 einen Umsatz von 232,7 Mrd. € erwirtschaftet. Das entspricht einem Rückgang des preisbereinigten Umsatzes von 0,9 %. Dabei sank der preisbereinigte Umsatz im Ausland um 0,7 %, während dieser im Inland mit minus 1,0 noch etwas deutlicher nachgab. Der Auslandsanteil am Gesamtumsatz sank von 35,8 % im Jahre 2022 auf 35,0 % im Jahre 2023.

Minhoff: Aufschwung nicht in Sicht

BVE-Hauptgeschäftsführer Christoph Minhoff sagte am Rande der Grünen Woche, dass die Branche stagniert. "Wir haben uns zwar als krisenresistent gezeigt, aber ein Aufschwung ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: Die Herausforderungen durch Krisen und eine übermotivierte Politik zehren an der Substanz.“

In nominalen Zahlen ausgedrückt betrug der Umsatz im Jahr 2023 vorausichtlich 232,7 Mrd. €, was einem Plus von 6,5 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das Auslandsgeschäft konnte dabei um 4,1 % auf 81,3 Mrd. € zulegen, während das Inlandsgeschäft nominal um 7,8 % stieg und 151,4 Mrd. € betrug. Die Verkaufspreise im Inland stiegen dabei um voraussichtlich 8,9 %, während die Preise im Ausland um 4,8 % anstiegen.

Zukunftsaussichten düster

Ein dauerhaft hohes Kostenniveau, neue zusätzliche politische Regularien und eine geringe wirtschaftspolitische Planungssicherheit forderten die Branche 2023 im besonderem Maße heraus. Dementsprechend bewerten die Lebensmittelhersteller die Entwicklung des Standortes Deutschlands äußerst kritisch.

Eine aktuelle Umfrage der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) unter 160 Unternehmen zeigt teils dramatische Ergebnisse. Die Attraktivität von Deutschland als Wirtschaftsstandort nimmt rapide ab. Nur 3 % gaben an, dass sich für ihr Unternehmen der Standort Deutschland in den letzten fünf Jahren verbessert hat. Für 83 % haben sich die Standortfaktoren leicht oder sogar deutlich verschlechtert.

Investitionen werden zurückgehalten

Diese Entwicklung hat spürbare Auswirkungen auf die Investitionspläne der Unternehmen: Nur 10 % planen, ihre Investitionen in Deutschland zu erhöhen, während 43 % diese reduzieren und 6 % eine vollständige Einstellung der Investitionen am deutschen Standort in Betracht ziehen.

Bei den Auslandsinvestitionen geben sich die Befragten der Ernährungsindustrie wiederum deutlich optimistischer: 35 % der Befragten aus der Ernährungsindustrie beabsichtigen, ihre Investitionen im Ausland in den nächsten zwei bis drei Jahren zu steigern. Demgegenüber stehen 16 %, die eine Reduzierung planen, und 4 %, die eine komplette Einstellung erwägen. So fokussieren sich die Lebensmittelhersteller in Deutschland weniger auf Kapazitätserweiterungen und mehr auf Rationalisierungen sowie Umstrukturierungen – ein klares Zeichen für den Rückgang am Standort.

Trotz dieser Herausforderungen erkennen die Unternehmen die Relevanz der Energiewende an und sind bereit, durch vermehrte Investitionen in diesem Bereich ihren Beitrag zu leisten. Laut BVE-Umfrage wollen knapp 43 % der Befragten ihre Investitionen in den nächsten zwei bis drei Jahren im Bereich „Transformation der Energieversorgung“ erhöhen, nur 17 % wollen hier ihre Investitionen reduzieren oder einstellen (Rest gleichbleibend). Beim Umweltschutz wollen 34 % ihre Investitionen erhöhen und nur 15 % reduzieren oder einstellen.

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