Der Höhenflug der Zuckerpreise ist vorerst gestoppt. Seit Anfang September hat sich der an der New Yorker Terminbörse gehandelte Rohzucker "Nummer 11" um 16 % auf 20,99 Cent/lb (318 Euro/t) am vergangenen Mittwoch verbilligt, nachdem der gleiche "Welt-Kontrakt" zum Monatswechsel mit fast 25 Cent/lb (379 Euro/t) ein neues 28-Jahres-Hoch markiert hatte. Der indische Zuckerverband (NFCSF) hatte gemeldet, dass sich der Monsunregen auf dem Subkontinent im August weitgehend normalisiert habe, so dass die diesjährige Zuckerrohrernte in wichtigen Anbaugebieten um ein Fünftel über den bisherigen Schätzungen liegen könnte. Daraufhin setzten auch bei dem an der Londoner Liffe gehandelten Weißzucker Gewinnmitnahmen ein.
Beim Frontmonat ging es seit Monatsbeginn um 13 % auf 520 $/t (357 Euro) nach unten, nachdem sich der Preis hier ebenfalls seit Jahresbeginn fast verdoppelt hatte. Grund für den steilen Preisanstieg: Die Versorgungsbilanz beim Zucker galt bislang als vergleichsweise eng. Nach einer Analyse der Zuckerexperten von F.O. Licht sollten die weltweiten Zuckerreserven in der laufenden Saison um mehr als 8 % auf 70,9 Mio t schrumpfen. Damit wäre die sogenannte Stocks-to-Use-Ratio - das Verhältnis der Bestände zum Verbrauch - von 48,8 % auf 44,4 % zurückgegangen. So niedrig war diese unter Analysten stark beachtete Kennzahl zuletzt in der Kampagne 2005/06, was an den internationalen Handelsplätzen für steigende Notierungen sorgte.