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N-Dünger: Gehts weiter abwärts?

Die Preise für Harnstoff, Kalkammonsalpeter und andere Stickstoffdünger sind deutlich gesunken. Trotzdem zögern viele Landwirte noch beim Einkauf für die Saison. Lohnt das Warten?

Lesezeit: 3 Minuten

Wann soll ich wie viel von welchem Dünger einkaufen? Solche Fragen stellen sich derzeit viele Landwirte – und zögern den Kauf weiter hinaus: Je nach Region hatten etliche Landwirte bis kurz vor Karneval erst 60 bis 80 % ihre Bedarfs an Harnstoff, Kalkammonsalpeter (KAS) und anderen Stickstoffdüngern für die erste Gabe festgemacht.

Viele Landwirte warten weiter ab

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Was lässt die Landwirte beim Einkauf so zögern? Die wesentlichen Gründe:

  • Einerseits sind es die Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr: Damals musste, wer sich die knappe Ware sicher wollte, extrem hohe Preise für Stickstoffdünger zahlen. Später gaben die Preise deutlich nach. Wer wartete, konnte viel Geld sparen.

  • Derzeit stellt das Wetter die Landwirte vor zusätzliche Herausforderungen: Nach den monatelangen Regenfällen waren zuletzt viele Flächen weiterhin nicht befahrbar. Die Bestände sind schwer zu beurteilen: Haben die Pflanzen die hohen Wassermengen ausgehalten? Muss umgebrochen werden? Welchen Dünger benötige ich?

  • Ein weiterer Grund für die Zurückhaltung beim Einkauf sind die geringeren Erlöse für Getreide und Raps aus der vergangenen Ernte.

Die Unsicherheiten prägen damit den Düngermarkt: Die Kurse schwächeln und schwanken. Obwohl Stickstoff in diesem Jahr deutlich weniger als zu Beginn des Vorjahres kostet, hoffen viele Abnehmer offenbar auf nochmals nachgebende Forderungen.

Für  KAS  mussten Landwirte z. B. vor einem Jahr Anfang 2023 meist um 550 €/t bezahlen. Wenige Wochen später fielen die Kurse auf 462 €/t. Inzwischen sind sie auf 295 €/t gesunken.

Ähnlich ist die Entwicklung beim  Harnstoff : Im Januar 2023 kostete stabilisierte Ware knapp 600 €/t, im Februar 2024 noch 550 €/t und zuletzt nur noch rund 430 €/t. Hier ziehen die internationale Nachfrage und die Kurse im Moment wieder leicht an.

Die großen Preissprünge hemmen nicht nur die Landwirte beim Düngerkauf. Die schwankenden Rohstoffpreise lassen auch Handel und Industrie vorsichtig agieren: Viele Hersteller fahren „auf Sicht“, statt Dünger in größeren Mengen zu produzieren, beziehungsweise einzulagern. Einige Düngerwerke wurden stillgelegt, weil die Nachfrage fehlte. Auch Importe bekommen eine größere Bedeutung. Der Handel kauft vorsichtiger ein, um nicht auf teuren Partien sitzen zu bleiben.

Unsicherheiten bestehen zusätzlich aufgrund der politischen Konflikte auf der Welt. Die aktuelle Krise am Suezkanal könnte Düngerlieferungen verzögern und zu steigenden Kursen führen. Immerhin: Die Gaspreise haben mittlerweile wieder nachgegeben und zuletzt ein Niveau von knapp 28 €/MWh erreicht. Im Oktober vergangenen Jahres lag der Kurs bei 55 €/MWh.

Bald wieder teurer?

Wie entwickeln sich die N-Düngerkurse weiter?

  • Beim Harnstoff zieht die Nachfrage an, und zwar nicht nur in Deutschland. Die Preise steigen mit. Diese festere Entwicklung wird im Markt für den Beginn der Düngersaison und dem Einsetzen der Nachfrage auch für die anderen Dünger für möglich gehalten.

  • Kalkammonsalpeter (KAS) bleibt momentan bei (noch) geringer Nachfrage eher schwach gestimmt.

  • Diammonphosphat (DAP) kostete dagegen zuletzt oft um stolze 620 €/t, auch wenn er vor einem Jahr sogar bei 750 €/t frei Hof lag. Die Verfüg­barkeit von Phosphor wird von wenigen Anbietern international bestimmt.

Als Landwirt mit Düngerbedarf für die Saison 2024 sollten Sie angesichts der Unsicherheiten nicht alles auf eine Karte setzen. Den Bedarf für die Startgabe sollten Sie aber gesichert haben. Auch Spezialdünger sollten Sie rechtzeitig einkaufen, diese sind nicht immer überall in der gewünschten Menge verfügbar. Weitere Harnstoff- und KAS-Käufe können Sie in Teilmengen splitten oder mit dem Verkauf von Getreide oder Ölsaaten kombinieren.

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