Wärmedämmen lohnt sich nicht. Das Ergebnis einer Studie des Beratungs-Unternehmens Prognos sorgt derzeit für hitzige Diskussionen. Im Auftrag der Förderbank KfW haben die Energie-Experten den Ausgaben für die energetische Gebäudesanierung die Einsparungen dadurch gegenüber gestellt. Ergebnis: Die Kosten für die Dämmung lassen sich „nicht allein aus den eingesparten Energiekosten finanzieren.“ Oftmals stehen den Einsparungen bei den Heizkosten sogar die doppelten Ausgaben gegenüber.
Die Aufregung ist groß
Die Aufregung darum ist nun groß. Es mehren sich aber kritische Stimmen. So schreibt der Energiepolitische Sprecher von Bündnis90/Die Grünen, Hans-Josef Fell: Basis für die Berechnungen von Prognos ist ein mittlerer Heizkostenanstieg in 38 Jahren von weniger als 50 Prozent (1,1 Prozent pro Jahr). Aber alleine in den letzten zehn Jahren haben sich die Heizölpreise in Deutschland um über 150 Prozent erhöht. Seiner Ansicht nach setzt Prognos die zukünftigen Heizkosten daher viel zu niedrig an. Und das, obwohl jüngste Studien, wie die der Energy Watch Group, eine dramatische Verknappung der fossilen Rohstoffe und damit eine weitere deutliche Steigerung der Heizkosten aus Erdöl, Erdgas und Kohle erwarten ließen, so Fell weiter.
Alles politisch gesteuert?
Interessant ist aus Sicht von Fell auch der Zeitpunkt der Veröffentlichung. Derzeit verhandeln die Ministerien über eine so genannte „Streichliste“. Ins Visier hat die Regierung auch die Ausgaben für die Gebäudesanierung genommen. Denn der Topf, aus dem diese finanziert wird, ist so gut wie leer. „Da passt doch eine Studie gut ins Konzept, die sagt, dass sich das mit der energetischen Gebäudesanierung sowieso nicht lohnt“, so Fell weiter. (-ro-)