Deutschland könnte das von der EU vorgeschriebene Ziel von 18 Prozent Erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch im Jahr 2020 verfehlen, sondern lediglich 17 Prozent erreichen. Das zeigt eine Kurzstudie des Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) und des Bundesverbandes Windenergie (BWE). Ursache dafür seien die restriktiven Ausbaupfade, die die Energiewende-Dynamik kappen würden, kritisiert der BEE. Aktuell werde nur die Windenergie dynamisch ausgebaut, aber auch hier seien Einschnitte geplant. Der Ausbau der preiswerten erneuerbaren Energien drohe zudem mit dem Systemwechsel hin zu einem Ausschreibungsverfahren ab 2017 weiter abzuflachen. Aber nicht nur im Strombereich gäbe es Defizite bei der Bioenergie und im Solarbereich. Die Energiewende im Wärme- und Verkehrssektor finde gar nicht mehr statt.
Hintergrund: Auf Basis der Europäischen Richtlinie zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen hat sich Deutschland dazu verpflichtet, bis 2020 mindestens 18 Prozent seines Endenergieverbrauchs aus erneuerbaren Energiequellen bereit zu stellen. Heute sind knapp 13 Prozent erreicht. Beim Stromverbrauch soll der Anteil der Erneuerbaren laut Bundesregierung bis zum Jahr 2025 einen Anteil von 40 bis 45 Prozent betragen. Ende 2014 waren es knapp 28 Prozent. Die Kurzexpertise „Aktuelle Szenarien der deutschen Energieversorgung“ steht zum Download auf der BEE-Website zur Verfügung.