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Bald keine Bürgerwindparks mehr?

Der Windkraftbranche stehen drastische Veränderungen bevor. Landwirte und Bürger könnten zu den Verlierern gehören. Ein Kommentar von Hinrich Neumann, freier Journalist.

Lesezeit: 2 Minuten

Ab dem Jahr 2017 könnte sich die Akteursvielfalt im deutschen Windenergiemarkt drastisch verändern. Grund ist das Ausschreibungsverfahren, das die Bundesregierung einführen will. Damit soll – anstatt der staatlich garantierten Festvergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) – die Höhe der Stromvergütung ermittelt werden. Gewinner werden dabei finanzstarke Projektentwickler und Energieversorger sein. Heute spielen Landwirte und Bürger neben Stadtwerken und Finanzunternehmen noch eine große Rolle. Sie betreiben jedes fünfte Windrad in Deutschland. Auch sind sie schon in der Planung beteiligt: Immerhin 15 % der Windparks in den letzten zwei Jahren haben Landwirte und Bürger gemeinsam mit Planungsbüros realisiert.


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Doch sie könnten bald aus dem Markt gedrängt werden: Zu groß ist das Risiko, dass im Laufe der mehrjährigen Planungsphase ein Windparkprojekt kippt und mehrere hunderttausend Euro an Planungskosten für Gutachten etc. in den Sand gesetzt werden. Beim Ausschreibungsverfahren kann die Planung kann ja erst beginnen, wenn der potenzielle Windparkplaner einen Zuschlag bei der Ausschreibung erhalten hat. Doch längst nicht jedes Projekt wird später umgesetzt, zeigen Erfahrungen aus Holland: Von 74 Windparks, die in den letzten drei Jahren den Zuschlag bei Ausschreibungen erhalten hatten, wurden bislang erst zehn gebaut.


Diese höheren Risikokosten einschließlich der geforderten Banksicherheiten werden die Projektentwickler natürlich auf die realisierten Windparks beim Verkauf aufschlagen. Ob es sich dann für Landwirte und Bürger lohnt, einzusteigen, hängt ganz davon ab, wie das Ausschreibungsverfahren ausgestaltet wird. Geht die Bundesregierung hier zu nachlässig vor, gibt es in Zukunft keine Bürgerwindparks mehr und Landwirte werden wieder nur zu Landverpächtern degradiert. Strenge Regeln und hoher behördlicher Kontrollaufwand verteuern dagegen die Energieerzeugung aus volkswirtschaftlicher Sicht. Erfahrungen aus dem Ausland zeigen zumindest, dass Ausschreibungen die Produktionskosten für die Windenergie nicht unter das deutsche Niveau senken konnten. Um die selbst gesteckten Energie-Ziele zu erreichen, die Akteursvielfalt zu erhalten und gleichzeitig Kosten effizient zu senken, gibt es bislang keine wirklich überzeugende Alternative zur bisherigen EEG-Vergütung!

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