Offensichtlich sind norddeutsche Solarhändler auf Betrüger in England hereingefallen. Das berichtet der Rechtsanwalt Michael Karschau von der Hamburger Kanzlei Grimme und Partner.
Vor wenigen Tagen haben demnach Betrüger aus England bei mindestens vier verschiedenen norddeutschen Herstellern Zubehör für Solaranlagen in fünfstelliger Höhe bestellt. Sie nannten sich Marcus Kelly, Kelly Wilson und Dean Murrey, die alle scheinbar für die Firma Eco NRG Ltd. arbeiten.
"Die bestellte Ware ließen sie von unbeteiligten Speditionen abholen. Offenbar fälschten sie das Briefpapier der Firma und eine Zahlungsbestätigung der NatWest Bank“, erklärt Karschau. Es gab mehrere Abweichungen vom Original der NatWest Bank. Das Geld kam daher auch nie bei Empfänger an.
Karschau rät dringend zur Vorsicht. Die Existenz der bestellenden Firma sollte gründlich hinterfragt werden. Er rät auch, die Zahlungsbestätigungen von der Hausbank auf Echtheit prüfen zu lassen. „Erteilt die Bank hier eine falsche Auskunft, macht sie sich schadensersatzpflichtig“, so Karschau.
Spediteure sollten bei Anfragen aus England für halbe Lkw-Ladungen per Eilfracht hellhörig werden und bei der Ablieferung die Befugnis der empfangenden Person überprüfen und dokumentieren. „Hier kann eine Haftung drohen“, sagte Karschau. (-ro-)