Die Industrieunternehmen Daimler, Linde und Total bauen die Wasserstoff (H2)- Infrastruktur in Deutschland weiter aus. Vergangene Woche eröffneten sie an einer Tankstelle in Fellbach (Baden-Württemberg) eine weitere Wasserstoff-Tankstation. Es ist bereits die fünfte in Baden-Württemberg, weitere sollen in den nächsten Monaten folgen.
Weitere Tankstellen der drei Unternehmen befinden sich am Autobahn-Autohof Geiselwind und an zwei Berliner Standorten. Ziel sei ein flächendeckendes Versorgungsnetz für Elektrofahrzeuge mit Brennstoffzelle, teilen die Firmen in einer gemeinsamen Presseerklärung mit.
Das Landes-Umweltministerium hat mit dem Innovationsprogramm H2-Infrastruktur Baden-Württemberg (H2BW) in den vergangenen drei Jahren mit insgesamt vier Mio. Euro die Wasserstoff-Infrastruktur in Form von Wasserstofftankstellen sowie Anlagen zur Herstellung und Speicherung von regenerativem Wasserstoff gefördert. Für den weiteren Ausbau der Infrastruktur hat das Ministerium das Programm ‚Power to Hydrogen‘ aufgelegt, mit es die großtechnische Erzeugung, Verteilung und Nutzung von regenerativ erzeugtem Wasserstoff unterstützen will. Hierfür stellt das Land für die Jahre 2015 und 2016 insgesamt 1,4 Mio. Euro zur Verfügung. Denn Wasserstoff kann nach Ansicht des Umweltministeriums u.a. als Zwischenspeicher für die Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen eine wichtige Rolle bei der Energiewende spielen.
Der Aufbau einer bundesweiten H2-Infrastrukturgeht einher mit der Markteinführung von Brennstoffzellenfahrzeugen verschiedener Hersteller. Mit 50 Wasserstoff-Tankstellen soll die Mobilität zwischen den Ballungsräumen und entlang der Hauptverkehrsachsen mit Brennstoffzellenfahrzeugen möglich sein. Innerhalb dieses Ausbauprogramms beteiligt sich die Daimler-Linde-Initiative an insgesamt 20 neuen H2-Stationen mit einem Investitionsvolumen von rund 20 Mio. Euro.
Daimler plant von 2017 an, wettbewerbsfähige Elektrofahrzeuge mit Brennstoffzelle auf den Markt zu bringen. Ein Vorteil von Elektrofahrzeugen mit Brennstoffzelle seien ihre hohen Reichweiten von ca. 400 bis 500 Kilometern und die sehr kurze Betankungszeit.
