Der Fachverband Biogas (FvB) hat sich für eine verpflichtende Beimischung von mindestens 20 % Biomethan zum Erdgas im Verkehrsbereich ausgesprochen. Wie FvB-Präsident Horst Seide in der vergangenen Woche im Vorfeld der Internationalen Automobilausstellung (IAA) Nutzfahrzeuge in Hannover betonte, bietet kein anderer Kraftstoff ein derart hohes Einsparpotential für Klimagase wie Biomethan aus Rest- und Abfallstoffen.
Im Vergleich zu herkömmlichen Benzinfahrzeugen könnten mit Biomethangemischen und reinem Biomethan 40 % bis zu 90 % an CO2 eingespart werden. Mit der Beimischungsquote würde sich auch der Bau neuer Fahrzeuge mit Biomethan als Treibstoff (CNG) für die Automobilindustrie stärker lohnen, ist sich der FvB-Präsident sicher.
Mit einem größeren Angebot an schadstoffärmeren CNG-Fahrzeugen könnten die Automobilhersteller wiederum den verpflichtenden Durchschnittswert von 95 g CO2 pro gefahrenem Kilometer für alle neuen Pkw ab dem Jahr 2021 leichter erreichen. Aktuell seien in Deutschland knapp 100 000 Erdgasfahrzeuge zugelassen, so der FVB. Diesen stünden 918 Erdgastankstellen zur Verfügung, von denen 328 einen Bioanteil beimischten. Die geplante Treibhausgasminderungsquote von 3,5 % ab dem Jahr 2015 für Kraftstoffe sei dagegen zu niedrig angesetzt und würde einen Teil der schon erzielten Erfolge beim Klimaschutz im Straßenverkehr zunichtemachen, kritisierte Seide.