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Umweltschützer werben für Atomstrom-Tarif

Im Vorfeld der Klimakonferenz in Lima machen sich angebliche Umweltschützer für Strom aus Kernenergie stark. Mögliche Risiken blenden die Fürsprecher komplett aus. Greenpeace Deutschland distanziert sich von den Vorschlägen.

Lesezeit: 2 Minuten

Atomstrom als klimaschonende Alternative zu Photovoltaik? Was wie ein Scherz klingt, ist die ernst gemeinte Ankündigung des Unternehmens Maxenergy GmbH aus Augsburg zum ersten Atomstromtarif in Deutschland. Kunden können demnach einen Strom wählen, der ausschließlich aus Kernenergie besteht und klimaschonender als Solarstrom sein soll. Auch Umweltschützer wie Patrick Moore (ehemals Präsident von Greenpeace Kanada) oder Stephen Tindale (ehemaliger Leiter von Greenpeace UK) sowie weitere namhafte Umweltschützer und Wissenschaftler würden eine Renaissance der Kernenergie unterstützen. Der Kernenergieausstieg in Deutschland hätte dafür gesorgt, dass acht neue Kohlekraftwerke in Bau oder Planung wären und die klimaschädliche Braunkohleverstromung auf dem höchsten Stand seit der Wiedervereinigung wäre. Kernenergie sei der effektivste und effizienteste Weg, den Einsatz fossiler Energieträger zu verringern.


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Bei ihren Zahlen setzen die Atomstrom-Fürsprecher auf den CO2-Ausstoß in Gramm pro Kilowattstunde (g/kWh) bei den einzelnen Stromerzeugungsformen. Mit 31 g CO2/kWh liegt Atomstrom in der Tat sehr niedrig. Photovoltaik kommt dagegen wegen der Emissionen bei der Anlagenherstellung auf ca. 100 g CO2/kWh, Braunkohle dagegen auf über 1000 g CO2/kWh. Bei der Bewertung gehen die Umweltschützer jedoch nicht auf das Problem der bislang ungeklärten und risikobehafteten Endlagerung des Atommülls ein.


Greenpeace distanziert sich


"Patrick Moore und Steven Tindale vertreten nicht die Meinung von Greenpeace. Atomkraft ist keine Lösung für das Klimaproblem", teilt ein Sprecher von Greenpeace Deutschland auf top agrar-Anfrage mit. Die Probleme beim Bau eines AKWs im finnischen Olkiluoto und die gigantisch hohe Subventionierung für den Bau eines AKWs im englischen Hinkley Point zeigten, das Atomkraft zu teuer ist und der Bau viel zu lange dauert. Im gleichen Zeitraum könne man wesentlich mehr und wesentlich billiger moderne erneuerbare Energieanlagen bauen. Zudem seien die Risiken mit Atomunfällen, Atommüll, Atomwaffen und Terrorattacken sehr enorm. Auch gehe Uran zur Neige, weshalb Atomstrom nicht dauerhaft aus der Klimakatastrophe helfe. "Die internationale Atomenergiebehörde IAEO schätzt, dass die Uranvorräte bei heutigen Marktbedingungen und Förderraten noch rund 50 bis 65 Jahre reichen", so Greenpeace Deutschland.

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