Die Preise für Fernwärme in Schleswig-Holstein schwanken zwischen 6 und 16 Cent je Kilowattstunde (kWh) Wärme. Das zeigt eine Untersuchung der Landeskartellbehörde für Energie. Bei zahlreichen Wärmeanbietern sieht die Landeskartellbehörde bereits heuteVerbesserungspotenzial hinsichtlich der Transparenz der Preisbildung und der Nachvollziehbarkeit der Preise die Verbraucher. Sie empfiehlt allen Fernwärmeunternehmen, Fernwärmepreise verständlich im Internet zu veröffentlichen.
Für die Höhe der Wärmepreise sind laut Untersuchung vor allem die Kosten für den eingesetzten Brennstoff sowie die Anzahl der versorgten Verbraucher pro Netzkilometer (Wärmeliniendichte) von Bedeutung. Bei Netzen mit ähnlichen Strukturen sei eine große Preis- und Erlösspanne festzustellen, so die Behörde.
Im Sommer 2016 will die Behörde die aktuellen Preise abfragen und dann die Fälle mit deutlich überdurchschnittlichen Preisen genauer prüfen. Dieses ist rechtlich zulässig, wenn der Verdacht besteht, dass ein Energieversorgungsunternehmen eine marktbeherrschende Stellung hat und diese bei der Preisbildung ausnutzt.
Im Falle von missbräuchlich überhöhten Preisen ergibt, würden entsprechende Verfahren eingeleitet. Bei überdurchschnittlich hohen Preisen und Erlösen könne man aber nicht automatisch von Mißbrauch ausgehen. Dafür müssten auch die Netzstruktur sowie andere Rahmenbedingungen bewertet werden.
Die Landeskartellbehörde für Energie Schleswig-Holstein will die Strukturuntersuchung in den nächsten Monaten abschließen.