„Biomethan ist die ideale Systemenergie. Im Erdgasnetz ist sie beliebig speicherbar. Sie kann immer dann eingesetzt werden, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht“, so Reinhard Schultz, Geschäftsführer des Biogasrates gestern auf der KWK+Biomethan-Tagung in Magdeburg. „Es ist die einzige erneuerbare Energie, die bei lastnaher Verstromung auch die Industrie versorgen kann.“, so Schultz weiter.
Die nach wie vor unzureichende Perspektive beim Netzausbau, bei den Speichertechnologien und –kapazitäten oder bei den fossilen Reservekapazitäten wird viel zu oft außer Acht gelassen. Überhaupt sei die Fokussierung der Öffentlichkeit und der Politik auf Wind und Sonne bei der Umsetzung der Energiewende nicht nachvollziehbar. „Mit Biomethan haben wir heute schon die Möglichkeit dezentral Energie zu erzeugen und das räumlich und zeitlich flexibel.“
Dirk Tempke, Präsident des Landesverbandes Erneuerbare Energien Sachsen-Anhalt, stellte vor diesem Hintergrund klar: „Sachsen-Anhalt hat große Potenziale für die Biomethan-Erzeugung. Diese sollte wir nutzen.“ Momentan mangelt es aber an politischer Unterstützung. „Wir erwarten, dass die Landesregierung diese Form der arbeitsintensiven Wertschöpfung im ländlichen Raum in der Kommunikation, in Genehmigungsverfahren und auch im Bundesrat nach Kräften unterstützt“, so Tempke weiter. Auch wolle sich der Landesverband künftig verstärkt dafür einsetzen, dass Biogasanlagen mit Vor-Ort-Verstromung mittelfristig auf die Biomethanerzeugung umgestellt werden, um die Energieversorgung weiter zu flexibilisieren.
Eingespeistes Biomethan bietet im Wärme- und Kraftstoffmarkt, immense Marktpotenziale, die es heute zu ergreifen gilt. „In den kommenden vier Jahren werden rund 500 neue Biomethantankstellen gebaut werden, die eine flächendeckende Versorgung mit CNG aus erneuerbaren Quellen sicherstellen.“ Als einzige nachhaltige und marktreife alternative zu Mineralölen führe gerade beim außerstädtischen und beim Güterverkehr an CNG kein Weg vorbei. „Hier sehen wir besonders große Marktchancen für Biomethan.“