Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Agrarantrag 2024 Maisaussaat Erster Schnitt 2024

News

Länder wehren sich gegen Kürzungspläne bei Windkraft

Union und SPD haben sich in ihren Koalitionsverhandlungen darauf verständigt, die Subventionen für die Windenergie deutlich zu senken. Unter anderem ist geplant, die Zahl neuer Offshore-Windparks in der Nord- und Ostsee bis 2030 fast zu halbieren, um damit die Kosten für die Energiewende zu senken.

Lesezeit: 3 Minuten

Union und SPD haben sich in ihren Koalitionsverhandlungen darauf verständigt, die Subventionen für die Windenergie deutlich zu senken. Unter anderem ist geplant, die Zahl neuer Offshore-Windparks in der Nord- und Ostsee bis 2030 fast zu halbieren, um damit die Kosten für die Energiewende zu senken. Umweltminister Peter Altmaier lobt, die Reform mache die Enegiewende "planbarer, berechenbarer und auf Dauer bezahlbar“.


Das Wichtigste zum Thema Energie freitags, alle 4 Wochen per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Bei den Bundesländern hat der Vorschlag allerdings Entsetzen ausgelöst. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) mahnte z.B. laut dem Spiegel, je weniger Windanlagen auf See entstünden, desto mehr alte Kraftwerke brauche man. Auch Hamburg, Bremen und Niedersachsen wollen die Offshore-Windenergie vor ihren Küsten eigentlich ausbauen. Sie erhoffen sich angesichts zahlreicher Werften-Insolvenzen neue Arbeitsplätze und fürchten, die Signale aus den Koalitionsverhandlungen könnten die junge Branche im Keim ersticken. Die Windkraft-Aktien verloren am Montag bereits deutlich an Wert.


Etwas entspannter schätzt man die Aussichten in Schleswig-Holstein ein. Dort heißt es, man halte das selbstgesteckte Windkraft-Ausbauziel mit den angepeilten Vorgaben für vereinbar. Der grüne Umweltminister Robert Habeck begrüßte sinkende Vergütungen für Windenergie.


"Üppige Zuschüsse können schon 2014 wegfallen"


Allerdings ist unklar, wie die heimische Wirtschaft auf schnelle Streichpläne reagieren wird. Die CSU drängt sogar darauf, die Windhilfen noch früher als geplant zu kappen. "Wir müssen die Sofortmaßnahmen der EEG-Reform so umsetzen, dass die Kostendynamik deutlich früher als im Januar 2015 gebremst wird", sagte der Energiepolitiker Georg Nüßlein Spiegel Online. Setzt sich diese Linie durch, könnten schon nächstes Jahr üppige Zuschüsse für angeblich überförderte Windregionen wegfallen.


Sinkende Vergütungen sind auch bitter für die Länder, die bislang kaum vom Ausbau-Boom profitierten, aber in Zukunft aufholen wollten. In Baden-Württemberg fürchtet man um das Potential vieler geeigneter Windkraftstandorte in Süddeutschland, etwa auf Anhöhen und in der Fläche. "Es darf nicht sein, dass die günstigste Form der Erzeugung erneuerbarer Energien im künftigen Energiemix unter die Räder kommt", sagte der grüne Umweltminister Franz Untersteller.


Auch bei der rot-grünen Landesregierung in Rheinland-Pfalz sorgen die Nachrichten aus Berlin für Unmut. Bis zum Jahr 2030 will sich das Land eigentlich zu 100 % mit Energie aus erneuerbaren Quellen versorgen. Rund 1300 Windräder stehen in Rheinland-Pfalz, die Anzahl sollte noch einmal verdoppelt werden.


Kohle-Länder wollen Kraftwerke ausbauen


Die SPD unter der Führung von NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft will in den Koalitionsgesprächen die Förderung alter Kohlekraftwerke durchsetzen. Die Chancen auf eine Einigung stehen nicht schlecht. Zwar drehen sich auch in Brandenburg oder in Nordrhein-Westfalen Windräder, für die dortige Industrie ist aber weiterhin die Braun- und Steinkohle wichtiger. Und auch Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke machte zum Auftakt der Verhandlungswoche klar, wo die Prioritäten liegen - und warnte vor einer angeblichen Überförderung der Windkraft.


Zudem sollen die Bundesländer künftig selbst festlegen dürfen, wie groß die Mindestabstände von Windkraftanlagen zu Ortschaften und Siedlungen sind. So wollte es die CSU in den Koalitionsverhandlungen. Parteichef Horst Seehofer will zum Beispiel für Bayern, dass der Mindestabstand zwischen Siedlung und Windrad zehnmal so groß sein soll wie die Höhe des Windrades. Das entspricht bei den neuen Rädern gut zwei Kilometern.

 

Die Redaktion empfiehlt

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.