Für eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes(EEG), gerade auch im Bereich der Bioenergie aus nachwachsenden Rohstoffen, hat sich Niedersachsens Landwirtschaftsminister Dr. Gerd Lindemann ausgesprochen. „Während Bioenergie noch vor wenigen Jahren als Retter von Klima und Energieversorgung galt, wird sie in letzter Zeit immer öfter als Ursache für Umweltprobleme gesehen“, erklärte Lindemann vergangene Woche in Berlin bei einem Parlamentarischen Frühstück des Bundesverbandes BioEnergie (BBE).
Tatsächlich sei solche Kritik beispielsweise im Falle der Erzeugung von Biogasmais bei Nichteinhaltung der guten fachlichen Praxis nicht unberechtigt. Dies gelte allerdings genauso für die nicht fachgerechte Produktion herkömmlicher Agrarprodukte. Der Minister räumte trotzdem regionale Probleme durch zunehmende Flächenkonkurrenzen zwischen Bioenergie und konventioneller Landwirtschaft ein. Insbesondere in viehstarken Regionen zeige sich inzwischen, dass eine grenzenlose Steigerung der Bioenergieerzeugung nicht machbar sei.
Energiepflanzen nicht mehr fördern
Um die regionalen Verwerfungen und Konkurrenzsituationen beseitigen zu können, müsse das EEG aber kontinuierlich weiterentwickelt werden. Lindemann regt deshalb an, bei „normalen“ Biogasanlagen, die überwiegend auf Agrarrohstoffe vom Feld setzen, tendenziell aus der Regelförderung neuer Installationen auszusteigen.Bei Anlagen, die vorrangig Reststoffe wie Gülle oder Abfälle einsetzten, müsse dagegen auch künftig an der Förderung festgehalten werden, um den höheren gesellschaftlichen und Umweltnutzen dieser Produktionsform zu honorieren.