Erst waren sie verpönt, nun feiern sie womöglich ihr Comeback. Die so genannten Nachtspeicheröfen sollen als Stromspeicher für die neuen Energien dienen und damit ein Kernproblem der Energiewende lösen. Das berichtet die Financial Times Deutschland.
Demnach will der Energieriese RWE mit den elektrischen Heizungen die stark schwankende Stromproduktion aus Windkraftanlagen ausgleichen. Zwar sind die meisten Nachtspeicher in den vergangenen Jahren durch moderne Heizungen ersetzt worden, aber offensichtlich nach wie vor 1,4 Millionen Öfen in Betrieb. Mit deren Speichervermögen kann ein Pumpspeicherwerk mit zehn Gigawatt Leistung ersetzt werden, heißt es weiter in dem Beitrag.
Und das funktioniert so: Wenn viel Windenergie in die Netze drängt, sinken aufgrund des Überangebotes die Strompreise an der Börse. Gezielt in solchen Phasen sollen die Öfen die elektrische Energie speichern und bei Bedarf in Form von Wärme an die Haushalte abgeben.
Die Speicher müssten allerdings von den Haushalten mit moderner Regelungstechnik nachgerüstet werden. Außerdem könnten die Pläne auf massiven Widerstand stoßen. Denn zum einen ist das Heizen mit Strom umstritten, zum anderen gelten die Speicher als ineffizient.
Die RWE hat hingegen nach eigenen Angaben das System bereits in 50 Wohnungen erfolgreich getestet. Das System funktioniere nicht nur technisch, sondern sei auch rentabel. (-ro-)