Vermutlich am 15. Oktober werden die Übertragungsnetzbetreiber die Prognose zur EEG-Umlage 2016 abgeben. Die Umlage ergibt sich – vereinfacht gesagt – aus der Differenz der Vergütungen, die die Erzeuger von erneuerbaren Energien erhalten, und dem Börsenstrompreis. Zur Höhe der EEG-Vergütung 2016 kursieren widersprüchliche Gerüchte, einige vermuten einen Anstieg, andere sprechen von Stagnation oder sogar sinkender Umlage.
Jetzt hat die gemeinnützige Beratungsgesellschaft „Energie neu denken“ aus München eine neue Analyse vorgelegt. Danach werden unabhängig von der EEG-Umlage die Rücklagen im EEG-Konto deutlich abschmelzen. Grund sei ab Mai 2015 die Inbetriebnahme und damit die sprunghafte Verdopplung der Offshore-Windparks im Vergleich zu den ersten vier Monaten des Jahres, die eine deutlich höhere Vergütung erhalten.
Dagegen stagniere die Photovoltaik trotz des Jahrhundertsommers. Auch hätte die Windstromproduktion im ersten Halbjahr 2015 zwar um 40 % zugenommen, aber wegen der niedrigen Vergütung falle die Technik kaum ins Gewicht.
Das Bundeswirtschaftsministerium habe die Entwicklung gekannt, wie aus den Eckpunkten zur EEG-Reform im Jahr 2014 hervorgehe. Trotzdem habe Bundeswirtschaftsminister Siegmar Gabrielimmer davon gesprochen dass mit dem EEG 2014 die Kostenspirale durchbrochen sei. „Leider hat Herr Gabriel jedoch weder mit der angesprochenen Reform, noch mit den derzeitig geplanten Strommarktveränderungen die richtigen Hebel für eine wirklich kostengünstige Energiewende angesetzt“, kritisieren die Berater.