Das Ab- und Aufdecken von über sieben Meter hohen Silohaufen ist vielen Biogasanlagenbetreibern ein Dorn im Auge, denn es ist nicht nur aufwendig, sondern auch gefährlich. Abhilfe könnte demnächst eine Abdeckung bieten, die sich aufspritzen lässt und gleichzeitig in der Biogasanlage mitvergoren werden kann.
An diesem Thema arbeiten Wissenschaftler des bayerischen Technologie- und Förderzentrums (TFZ) für Nachwachsende Rohstoffe in Straubing. Nachdem das TFZ in mehrjähriger Forschungstätigkeit eine umweltfreundliche Abdeckung entwickelt hat und die Laborversuche vielversprechend waren, werden verschiedene Rezepturen aus Pflanzenöl und Naturkautschuk jetzt unter Freilandbedingungen getestet.
Das TFZ will dabei untersuchen, ob die neuartigen Abdeckungen über ein Jahr witterungsbeständig, gasdicht und wirtschaftlich sind. Ebenso wollen die Forscher herausfinden, ob sich die Abdeckung auch als Tierfutter oder Substrat für Biogasanlagen eignet.
Sollten die Praxistests erfolgreich verlaufen, brächte das neuartige Gemisch viele Vorteile: das Spritzverfahren ist umweltfreundlicher als die herkömmlichen Folien, es verringert Arbeitsaufwand und Unfallgefahr und macht zudem die zum Beschweren der Folien notwendigen Sandsäcke überflüssig. Das bayerische Landwirtschaftsministerium fördert die Praxistests mit rund 390 000 €.