Wärmedämmen lohnt sich nicht!Diesen Satz werden die meisten vermutlich so nicht erwartet haben. Schließlich hieß es in den vergangenen Jahren immer: Wer die eigenen vier Wände „dick einpackt", wappnet sich gegen die steigenden Heizkosten und spart unterm Strich viel Geld.

Eine Studie des Schweizer Beratungs-Unternehmens Prognos kommt nun zu dem Ergebnis: Die Ausgaben für die Dämmung lassen sich „nicht allein aus den eingesparten Energiekosten finanzieren.“ Oftmals stehen den Einsparungen bei den Heizkosten sogar die doppelten Ausgaben gegenüber. Das zumindest schreibt die Tageszeitung "Die Welt", der die Studie bereits vorliegt. Die staatliche Förderbank KfW hat die Analyse in Auftrag gegeben.

Es gibt allerdings auch Studien, die zu gegenteiligen Ergebnisse kommen. Darunter eine der halbstaatlichen Energie-Agentur. Danach zahlt sich die energetische Sanierung sehr wohl aus.

top agrarhat vor rund fünf Jahren verschiedene Wärmedämmungen miteinander vergleichen und deren Kosten und Nutzen kalkuliert (3/2008). Die Ergebnisse im Schnelldurchlauf:

• Die Kerndämmung zahlte sich in unseren Berechnungen danach am schnellsten aus. Es folgen fast gleich auf die Dämmung der Kellerdecke, die Zwischensparrendämmung und die Isolierung der obersten Geschossdecke. Allerdings sind in allen Fällen die Einsparungen dadurch gering.
  
  
• Die Dämmung der Fassade von innen und von außen schneiden noch schlechter ab, rechnet sich aber „gerade noch“ innerhalb der Nutzungsdauer.
  
  
• Der Austausch der Fenster ist aus rein ökonomischer Sicht kaum rentabel, sorgt aber für ein angenehmes Raumklima.

Angesichts der jüngsten Erkenntnisse sollten Sie immer einen Fachmann um Hilfe bitten, wenn Sie Ihre Heizkosten eindämmen wollen. Er kann am besten einschätzen, welche Maßnahmen Sie unter Umständen miteinander kombinieren sollten, um die maximale Energieersparnis herauszuholen.

Diethard Rolink