Sollte die Bundesregierung ihre Pläne für die anstehende Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes wie geplant umsetzen, kommen auf die Windkraftbranche einige Veränderungen zu. Das wurde vor kurzem auf einer Windkrafttagung der Landwirtschaftskammer in Rendsburg deutlich. Asmus Thomsen von der Volks- & Raiffeisenbank in Niebüll stellte die wesentlichen Veränderungen vor.
Danach müssen sich Investoren auf deutlich weniger Einnahmen einstellen. Unter anderem will die Regierung...
-die Vergütung von bislang 9,5 Cent je Kilowattstunde auf 8,9 Cent je Kilowattstunde reduzieren,
-den Repowering-Bonus streichen (0,48 Cent je Kilowattstunde), den System-Leistungs-Bonus (0,48 Cent je Kilowattstunde) und die Managementprämie (0,45 Cent/0,60 Cent je Kilowattstunde) abschaffen.
Außerdem soll die erhöhte Anfangsvergütung für die Anlagen nicht wie bislang 16 Jahre, sondern nur 12 Jahre gezahlt werden.
Thomsen rechnete vor, dass das neue EEG Investoren möglicherweise Mindereinnahmen von bis zu 2,1 Millionen Euro pro Anlage im Vergleich zum heutigen Stand beschere (Berechnung für eine 3-Megawatt Anlage). Allerdings könne sich eine Investition nach wie vor auszahlen, so der Bänker. Dazu müssten aber alle Projektbeteiligten enger zusammenrücken und die Betreiber sollten bei der Planung „genauer hinschauen“. Vor allem die Wahl des Rotordurchmessers und die Anlagenhöhe beeinflussen seiner Ansicht nach das Ergebnis maßgeblich.
Grundsätzlich empfahl Thomsen: Wer investieren wolle, solle darüber jetzt nachdenken und nicht noch länger warten. Denn die nächste Novelle des EEG falle sicherlich noch schlechter aus als diese.