Wissenschaftler der Universität Hohenheim forschen an einem Prototyp für eine neue Generation zweiphasiger Biogasanlagen. Sie sollen unterschiedlichste Ausgangsstoffe zu reinem Methangas verwerten und Gas in unterschiedlichen Mengen produzieren können.
Wie die Hochschule in der vergangenen Woche berichtete, soll die Anlage in einem Jahr in den Pilotbetrieb gehen. Um Biomasse vergären zu können, müsse sie zuerst in verschiedene organische Säuren, Zuckerverbindungen und Alkohole umgesetzt werden, um diese Substanzen dann in einem zweiten Schritt in Methan verwandeln zu können, erläuterte Dr. Andreas Lemmer von der Landesanstalt für Agrartechnik und Bioenergie an der Universität. In herkömmlichen Biogasanlagen geschehe das in einem einzigen Fermenter.
Eine neue Generation von Biogasanlagen teile diesen Prozess nun auf zwei Fermenter auf. Die neue Technologie mache sie „gewissermaßen zu Allesfressern, die ganz unterschiedliche Arten von Biomasse vergären“ könnten. Auch der kurzfristige Wechsel unterschiedlicher Ausgangsstoffe sei dann für die Anlagen kein Problem. Eine Reihe zweiphasiger Biogasanlagen laufe bereits im Pilotbetrieb, sagte Lemmer. Die Forscher wollen nun die Qualität des gewonnnen Gases erhöhen und eine direkte Einspeisung in das Erdgasnetz ermöglichen.