Zeitweise Stromüberschüsse aus Solar- und Windkraft sind die Hauptprobleme für der Energiewende. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) kommt nun zu dem Ergebnis: Selbst bei einem stark steigenden Ökostromanteil wäre das ein leicht zu lösendes Problem. Dazu müsste lediglich das Stromsystem flexibilisiert werden.
Anlagen abregeln
Konkret: Ein Teil der Überschüsse sollen zusätzliche Stromspeicher aufnehmen, die höchsten Produktionsspitzen werden hingegen durch das Abregeln der Anlagen gekappt. In einem flexiblen System müssten im Jahr 2032 weniger als zwei Prozent der möglichen jährlichen Stromerzeugung aus Sonnen- und Windkraft abgeregelt werden, heißt es beim DIW dazu. Davon unabhängig werde die Bedeutung von Stromspeichern in einem immer mehr auf erneuerbaren Energien beruhenden System steigen.
Hintergrund: Die Stromerzeugung aus Wind- und Sonnenenergie ist umweltfreundlich, ihr Produktionspotenzial schwankt aber stark je nach Wetterlage, Tages- und Jahreszeit. So kann es dazu kommen, dass zeitweise mehr Strom produziert wird, als überhaupt verbraucht werden kann. Mit steigendem Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromproduktion in Deutschland wird auch der Umfang dieser Stromüberschüsse zunehmen. Im Jahr 2012 wurden rund 23 Prozent des deutschen Bruttostromverbrauchs aus erneuerbaren Energien gewonnen. Nach den Plänen der Bundesregierung soll dieser Anteil im Jahr 2020 bei mindestens 35 Prozent liegen, bis 2030 auf 50 Prozent und bis 2050 auf 80 Prozent steigen.
Überschüsse relativ selten
Um diese Überschüsse im Stromsektor in vollem Umfang nutzbar zu machen, müsste man zusätzliche, sehr große und damit teure Stromspeicher bauen, die nur selten ausgelastet wären. Das ist wirtschaftlich nicht sinnvoll, da die volle Speicherung je nach Szenario Investitionen von mehreren Hundert bis mehreren Tausend Euro pro Megawattstunde vermiedener Abregelung notwendig machen würde", so das DIW.