Der Ausbau der Windenergie hat in den letzten Jahren zweistellige Wachstumsraten verzeichnet. Doch diese Boomphase scheint sich ihrem Ende zuzuneigen, schätzt das Beratungsunternehmen Roland Berger.
Für das Jahr 2015 wird nur noch mit einem weltweiten Wachstum des Zubaus von Windkraftanlagen von 5 Prozent gerechnet. Bis 2020 stabilisiert es sich demnach bei etwa 4 Prozent.
Zurückzuführen sei dies vor allem auf die künftig stagnierenden Kapazitäten auf dem europäischen Festland. China dagegen hat noch erhebliches Potenzial. Bis 2020 wird die dort jährlich installierte Leistung auf 20 Gigawatt geschätzt. Auch andere Schwellenländer sowie Nordamerika, Australien und Afrika werden künftig in den Fokus rücken.
Der Bau von Windkraftanlagen auf See wird dagegen auch in Europa weiterhin eine große Rolle spielen, berichtet die Zeitung Boulevard Baden. Denn die global installierte Leistung wird von aktuell 1,2 auf acht Gigawatt im Jahr 2020 zulegen, wovon alleine sechs Gigawatt auf Europa entfallen.
Die deutsche Windkraftindustrie hat sich bereits darauf eingestellt. Vom Bau der Offshore-Anlagen wird sie deutlich stärker profitieren als ausländische Konkurrenten. So geht die Wind-Agentur Bremerhaven davon aus, dass der Marktanteil heimischer Firmen von derzeit 25 auf 40 Prozent steigt. Insbesondere bei Windparks für tiefe Gewässer sei die deutsche Industrie führend.