Die deutsche Industrie zahlt trotz staatlicher Ausnahmeregeln, mit die höchsten Strompreise in Europa. Das zumindest behauptet BDI-Chef Hans-Peter Keithel im Interview mit Fokus-Online. „Die Energiewende wird nicht durch Reden bewirkt, sondern durch Fakten, und das nimmt die Politik nicht ernst genug“, so der Lobbyist.
Die Energiewende geht zu Lasten traditioneller Industriezweige, so Keithel weiter. Edelstahl aus Deutschland ist beispielsweise mittelfristig nicht mehr konkurrenzfähig, da die Megawattstunde Strom in Deutschland rund 80 Euro für die Unternehmen kostet, in Italien nur 60 Euro und in den USA nur 40 Euro. Diese enormen Unterschiede führten dazu, dass in Deutschland Arbeitsplätze verloren gingen.
Der BDI-Chef forderte die Politik auf, die Sorgen der Industrie ernst zu nehmen, denn man könne die Energiewende nicht politisch bewirken, sondern die Umsetzung müsse bei den Unternehmen passieren, die investieren. Gleichzeitig sehe die Industrie in der Energiewende aber auch große Chancen, die sie ergreifen wolle.
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