Der Anbau sogenannter Industrierüben für die Herstellung von Biogas und Bioethanol spielt für die deutschen Landwirte weiterhin nur eine untergeordnete Rolle. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der Kleffmann Group, die dabei 800 Landwirte in Deutschland befragte.
Nach Angaben des Marktforschungsinstituts wurden von bundesweit insgesamt etwa 400.000 ha Zuckerrüben in diesem Jahr 362.975 ha konventionell genutzt. Nur rund 26.000 ha dienten dem Anbau von Rüben zur Erzeugung von Bioethanol und 3.800 ha für die Produktion von Rüben zur Gewinnung von Biogas. Die meisten Industrierüben wurden dabei in Niedersachsen angebaut, nämlich auf 7.900 ha.
Der Anbau von Rüben zur Erzeugung von Bioethanol und Biogas gewinne jedoch an Bedeutung für die deutsche Landwirtschaft, so die Kleffmann Group. Rund 94 % der Befragten hätten angegeben, dass sie von den jeweiligen Zuckerfabriken das Angebot erhalten hätten, zusätzlich zur vorhandenen Quote Industrierüben zu produzieren. Immerhin jeder zweite Landwirt halte die Produktion von Industrierüben für zukunftsträchtig. Derzeit sei jedoch der Rübenanbau zur Zuckerherstellung gegenüber der Industrierübenproduktion für die Landwirte attraktiver.
Dies könnte sich aber auch aufgrund der aktuellen Anpassungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in Zukunft ändern, glaubt die Kleffmann Group. Den Bau einer Biogasanlage planen derzeit nach ihrer Erhebung 4 % der befragten Zuckerrüben-Landwirte. Jeder Zehnte von ihnen besitze bereits eine entsprechende Anlage. Für 85 % der befragten Landwirte komme diese Investition zunächst nicht in Frage. Die Vorteile im Zuckerrübenanbau seien weiterhin konventioneller Natur: So hätten 52 % der Studienteilnehmer ihre Wahl mit der notwendigen Fruchtfolge begründet; für 51 % spiele der Preis die ausschlaggebende Rolle. (AgE)