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Biogasbranche fürchtet Sog der Bankenkrise

Die restriktivere Kreditvergabepraxis der Banken bedroht den Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland. Das ist vergangene Woche bei einem Spitzentreffen von Wirtschaftsvertretern mit Bundesumweltminister Sigmar Gabriel in Berlin deutlich geworden.

Lesezeit: 3 Minuten

Die restriktivere Kreditvergabepraxis der Banken bedroht den Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland. Das ist vergangene Woche bei einem Spitzentreffen von Wirtschaftsvertretern mit Bundesumweltminister Sigmar Gabriel in Berlin deutlich geworden. "Die Finanzkrise wirkt sich zunehmend auch auf Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien aus. Anlagenhersteller und Zulieferer der mittelständischen Wirtschaft müssen teilweise Stornierungen hinnehmen", stellte der Minister fest.


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Langfrist- sowie Projektfinanzierungen von Vorhaben mit hohem Investitionsvolumen seien deutlich schwieriger geworden. "Ein auch nur vorübergehender Einbruch beim Ausbau der erneuerbaren Energien durch die Finanzkrise muss durch entschlossenes Handeln aller Beteiligten verhindert werden", forderte Gabriel.


Der Vizepräsident des Fachverbandes Biogas (FvB), Hans-Jürgen Schnell, erklärte vor dem Hintergrund des novellierten Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), die Rahmenbedingungen für einen Aufbruch und Investitionen seien geschaffen. Aktuell verspüre man dennoch eine deutliche Zurückhaltung, die auf die weltweiten gesamtwirtschaftlichen Unsicherheiten zurückgeführt werde. Mit Blick auf die Liquiditätslage bei Anlagenbau und Investitionen sagte der FvB-Vizepräsident, in der Branche seien erhebliche Einschnitte zu spüren.


Nach Auskunft vieler Mitgliedsunternehmen im FvB würden von Seiten der Kreditinstitute zugesagte Kreditlinien gekürzt, laufende Vereinbarungen nicht verlängert und erhebliche Hürden für Neuinvestitionen aufgebaut. Aktuell sei eine Vielzahl von kleinen und großen Biogasprojekten in der Planung. "Wenn diese 2009 nicht in die Umsetzung kommen, sehe ich für eine Reihe von Anbietern schwarz", warnte der geschäftsführende Gesellschafter der Schnell Zündstrahlmotoren AG & Co. KG.


Zur Idee einer eigenen Branchenbank für erneuerbare Energien erklärte Schnell: "Als Unternehmer sind wir immer gefordert, alternative Lösungen für anstehende Herausforderungen zu entwickeln. Deshalb haben wir bereits vor Monaten begonnen, uns Gedanken über eigene Finanzierungsformen für unsere Kunden zu machen."


Eine Möglichkeit sei in diesem Zusammenhang auch der Aufbau einer branchenspezifischen Bank. Damit könnten im Bedarfsfall, beispielsweise durch Absicherung und Rücknahmegarantien von Seiten der Hersteller, gezielte Finanzierungen für die Branche sichergestellt werden. Der entscheidende Vorteil dabei sei, "dass wir in einer solchen Konstellation nicht in die aus Altlasten anderer Branchen entstandenen Zwänge kommen".


Es müsse gelingen, die Chancen der Erneuerbaren-Energien-Branche in den Vordergrund zu stellen. Die langfristig wichtige Herausforderung des Klimawandels dürfe nicht durch kurzfristige Aspekte ins Abseits gestellt werden. Kaum eine Branche in Deutschland habe so gute Voraussetzungen, für Wachstum und Arbeitsplätze der Zukunft zu sorgen. "Konkret bedeutet dies aber, dass jetzt alles daran zu setzen ist, die Kreditinstitute zu Finanzierungen in dieser Branche zu bewegen", hob Schnell hervor. Für 2009 bleibe zu hoffen, dass die knapper werdenden finanziellen Ressourcen nicht nur für Rettungsmaßnahmen bestehender Industrien eingesetzt würden, sondern auch noch Spielraum für Innovationen und Investitionen in Zukunftsbranchen möglich sei.

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