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Botulismus: Kein Gefährdungspotential durch Biogasanlagen

Seit längerer Zeit werden in der Öffentlichkeit Diskussionen über das Risikopotenzial von Biogasanlagen im Zusammenhang mit der Toxinbildung von Clostridium botulinum geführt. Häufig geht man davon aus, dass es in Biogasanlagen zu einer deutlichen Vermehrung von Krankheitserregern wie Clostridien oder anderen Erregern kommt.

Lesezeit: 2 Minuten

Seit längerer Zeit werden in der Öffentlichkeit Diskussionen über das Risikopotenzial von Biogasanlagen im Zusammenhang mit der Toxinbildung von Clostridium botulinum geführt. Häufig geht man davon aus, dass es in Biogasanlagen zu einer deutlichen Vermehrung von Krankheitserregern wie Clostridien oder anderen Erregern kommt. Ein Hintergrund ist das Auftreten von Botulismus in einigen Rindviehbeständen Norddeutschlands und das darin vermutete Gefährdungspotential für Menschen und Tiere. Tatsächlich liegen in diesem Bereich jedoch nur wenige wissenschaftliche Publikationen vor.

 

Im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung untersuchte die Tierärztliche Hochschule Hannover 2011 unter der Leitung von Prof. Dr. Gerhard Breves diese Problematik. Ziel der Untersuchungen war es, an einer repräsentativen Stichprobe von Gärsubstraten und Gärresten aus Biogasanlagen den Nachweis von pathogenen Clostridien und des Botulinum-Toxins zu führen.

 

Untersucht wurden während des bundesweit bisher aufwändigsten Monitorings  Proben aus insgesamt 15 Biogasanlagen in Niedersachsen: Im Blickpunkt standen fünf so genannte Nawaro-Anlagen in Ackerbauregionen ohne Gülle (nur mit Energiepflanzen), fünf in Milchviehregionen mit Rindergülle und Energiepflanzensowie fünf in Veredelungsregionen mit Schweinegülle und Hühnertrockenkot sowie  Energiepflanzen. Um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten sind pro Anlage jeweils vier Proben aus Gärsubstraten gewonnen worden sowie drei Proben aus Gärresten. Das Ergebnis: In keiner Probe wurde neurotoxinbildendes Clostridium botulinum nachgewiesen. Außerdem konnte während des Fermentationsprozesses auch keine Anreicherung von Keimen in den Gärresten nachgewiesen werden.

 

Niedersachsens Landwirtschaftsminister Gert Lindemann zeigte sich erfreut, dass die Untersuchungen hinsichtlich der Botulismusproblematik kein Gefährdungspotential bei den untersuchten Biogasanlagen aufweisen: „Andernfalls, “ so der Landwirtschaftsminister, „hätten wir die Biogaserzeugung auf der Basis von Gülle, Energiepflanzen und auch Bioabfällen überdenken müssen.“ Im Hinblick auf die sehr große Bedeutung der Tierhaltung  in Niedersachsen hob er die Wichtigkeit und Brisanz dieser Untersuchungen hervor:  „Die Ergebnisse der Projekte erlauben es, zu einer deutlich verbesserten mikrobiologischen Sicherheitsbewertung von Biogasanlagen in Niedersachsen zu kommen.“ Da das Ministerium auch für den gesundheitlichen Verbraucherschutz zuständig ist, sei dies das wichtigste Ergebnis der Untersuchungen für die Gesundheit von Mensch und Tier.

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