Die insolvente Biosprit-Firma Choren habe gezielt falsche Informationen über den Stand der Entwicklung und die Produktion des Biosprits veröffentlicht, laut einem Bericht des ARD-Magazins Plusminus. Biokraftstoffexperten werfen Choren vor, „Potemkin´sche Dörfer“ gebaut und „realitätsferne Zahlen“ vorgelegt zu haben. Das Unternehmen habe „dreist und unverantwortlich“ gehandelt, um an öffentliche Fördermittel zu kommen, heißt es in dem ARD-Bericht.
Choren, das noch im März dieses Jahres erklärt habe, 18 Mio. t Biokraftstoff zu produzieren, habe lediglich „homöopathische Dosen“ für Marketingzwecke hergestellt. Zudem sei mit falschen Daten und Zahlen agiert worden, um die Produktion der Biotreibstoffe rentabel erscheinen zu lassen. So habe Choren bei Holzabfällen mit einem Preis von 60 € je Tonne kalkuliert. Der Marktpreis sei aber doppelt so hoch gewesen, erklärt in dem Beitrag ein Experte von der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft.
Ein Sprecher des vorläufigen Insolvenzverwalters Bruno Kübler kündigte die Prüfung der Vorwürfe an. Derzeit gebe es allerdings keinerlei Anzeichen dafür, dass die Plusminus-Vorwürfe zuträfen. Vor einem Monat hatte das einstige Vorzeigeunternehmen Insolvenz angemeldet.