Ein schlechtes Zeugnis hat die EU-Biokraftstoffpolitik auf der 4. internationalen Konferenz für Biodieselhersteller erhalten, die Ende Mai von der Arbeitsgemeinschaft Qualitätsmanagement Biodiesel (AGQM) in Berlin ausgerichtet wurde.
Die Biokraftstoffpolitik Brüssels sei nicht abgestimmt und gleiche einem "Flickenteppich", fasste die AGQM die Urteile der Konferenzteilnehmer in der vergangenen Woche zusammen. Angesichts der in einigen Mitgliedstaaten zu geringen Biokraftstoffziele könne von einer harmonisierten Markteinführungsstrategie nicht die Rede sein, obwohl die EU-Kraftstoffqualitätsrichtlinie sowie die voraussichtlich Ende dieses Jahres geänderte EU-Norm für Dieselkraftstoff (EN590) die flächendeckende Beimischung von 7 % Biodiesel ermöglichten. Das entspräche bei einem heutigen Dieselverbrauch von etwa 200 Mio. t einem Mengenbedarf von ungefähr 14 Mio. t Biodiesel, betonte die Arbeitsgemeinschaft. Im vergangenen Jahr seien EU-weit 9,5 Mio. t Biodiesel verbraucht worden, bei einer Gesamtkapazität von mehr als 16 Mio. t.