Im Juni und Juli dieses Jahres haben die Deutschen offensichtlich so viele Solarstromanlagen auf ihren Dächern installiert, dass die Regierung jetzt schon prophezeit: Die Vergütung für Strom aus Photovoltaikanlagen wird zum Jahresende um 15 % gekappt. Damit sinkt sie stärker als geplant. Das meldet das Nachrichtenmagazin "Focus" auf seinen Internetseiten.
Hintergrund: Die Vergütung wird regelmäßig zur Jahresmitte und zum Jahresende zusammengestrichen. So will die Regierung eine Überförderung vermeiden.
Die Höhe der Fördermittel-Kappung hängt allerdings vom Zubau in den Monaten zuvor ab. Wenn kaum Solarmodule verkauft wurden, fällt sie geringer aus als geplant. Je mehr Anlagen sich die Kunden auf ihre Dächer geschraubt haben, desto stärker wird die Vergütung nach unten geschraubt.
Nach dem in der ersten Jahreshälfte der Anlagenzubau stockte, erlebte die Solarbranche offensichtlich in den beiden Sommermonaten einen Boom. Allein im Juni wurden Anlagen mit einer Gesamtleistung von 800 Megawatt installiert. Ein Grund dafür könnte eine Art Torschlusspanik gewesen sein. Denn viele Kunden hatten mit einer Kürzung der Förderung zum 1. Juli gerechnet. Die blieb allerdings aus, da im Frühjahr deutlich weniger Anlagen zugebaut wurden als vermutet. Im Juli schraubten sich die Deutschen dann nochmals rund 450 Megawatt aufs Dach.
Normalerweise wäre die Förderung zum Jahresende nur um 9 % gesunken. Aufgrund des starken Booms rechnet die Regierung nun mit deutlich höheren Einschnitten von bis zu 15 %. (-ro-)