Auch zukünftig wird die Bioenergie im Rahmen der erneuerbaren Energien eine bedeutende Rolle spielen und nicht als sogenannte Brückentechnologie langfristig von Wind- und Sonnenergie abgelöst werden. Davon hat sich der energiepolitische Sprecher der Grünen, Hans-Josef Fell, in einem Gespräch mit den Presse- und Informationsdienst AGRA-EUROPE Mitte April in Berlin überzeugt gezeigt.
Allerdings sollte die Bioenergie seiner Auffassung nach „ökologisch und nachhaltig produziert und nicht im Übermaß hergestellt werden“. Dies sei eine wesentliche Voraussetzung, dass die Bevölkerung den Anbau von Energiepflanzen akzeptiere.
Der Abgeordnete räumte ein, die problematische Ausdehnung des Maisanbaus in den letzten Jahren sei nicht nur auf Biogasanlagen zurückzuführen, sondern auch auf den gestiegenen Futtermittelbedarf für die ausgeweitete Tierproduktion. Eine exportorientierte Fleischerzeugung sei für Deutschland aber nicht notwendig. Fell: „Wir brauchen keine Überversorgung von 10 % oder 20 %.“ Werde die Tierhaltung auf einen Versorgungsgrad von 100 % zurückgefahren, könnten die somit freigewordenen Flächen für den Energiepflanzenanbau genutzt werden.
Der Energiepolitiker befürwortet außerdem, Biogas stärker zum Ausgleich von Energielücken der Wind- und Sonnenenergie zu nutzen: „Anstelle von 8.000 Jahresstunden in Grundlast, sind 4.000 Stunden, die nach Bedarf zugeschaltet werden können, günstiger.“ Dafür sei eine höhere Vergütung der zugeschalteten Versorgung denkbar. Außerdem müssten Investitionen in Speicheranlagen befördert werden.
Neben den bisher genannten Bereichen sei Bioenergie vor allem im Treibstoffsektor nötig. Autos könnten zwar mit Strom betrieben werden. Für den Flug- und Schiffsverkehr seien aber andere Lösungen nötig. (AgE)