Für private Haushalte ist das Heizen mit Hackschnitzeln nach wie vor kein Thema, da es keinen wirklichen Markt für das Hackgut gibt. Wissenschaftler aus Österreich wollen daher nun eine optimale Aufbereitung von Hackgut für private Haushalte erforschen.
Dazu wurde eine Versuchsanlage installiert, in der die Trocknung und Lagerung des Hackguts in verschiedenen Varianten gestestet und gemessen werden sollen. „Wir haben die Anlage selbst konzipiert und aufgebaut. Alle Daten über den Wassergehalt und den Energieeinsatz werden automatisiert aufgezeichnet und ausgewertet“, erläuterte Projektleiter Alois Kraußler von der Fachhochschule Joanneum im österreichischen Kapfenberg. Damit wolle man anwendungsorientierte Ergebnisse für die technische Hackguttrocknung gewinnen.
Der nächste Schritt liege dann im sogenannten „Feldversuch“ beim Partner „Nahwärme Gleinstätten“. Dieses Biomasseheizwerk verfüge durch den Einsatz von Solarwärme und Biomasse über eine nachhaltig bereitgestellte Trocknungsenergie.
„Durch eine Trocknung der Hackschnitzel können wir in Zukunft als regionaler Hackgutlieferant für Haushalte auftreten“, so der Geschäftsführer des Heizwerkes, Wolfgang Waltl. Kraußler zufolge gibt es derzeit keinen wirklichen Markt für Hackschnitzel im privaten Bereich. Aber Hackschnitzel könnten, wenn einmal die Probleme beseitigt seien, eine günstige Alternative zum Beispiel für Pellets darstellen. Das Marktpotential für Hackgut sei für Land- und Forstwirte groß, die Hackschnitzel als günstigen Brennstoff auch in „Haushaltsmengen“ anbieten wollten, stellte Kraußler fest. Das könnte zu einer Erhöhung der regionalen Wertschöpfungskette beitragen, da lokal verfügbare Biomasse verwendet werden könnte und kurze Transportwege die Kosten gering hielten. (AgE)