Seit Wochen produziert die deutsche Solarbranche nur noch Negativschlagzeilen. Erst die Pleiten von Solon und Solar Millenium und jetzt will der chinesische Hersteller LDK auch noch den deutschen Modulbauer Sunways übernehmen.
Die einst vor Kraft strotzende deutsche Solarbranche steht mit dem Rücken zur Wand. Daraus versuchen die Chinesen nun Kapital zu schlagen. Kein Wunder: Deutsche Technik gepaart mit billigen chinesischen Löhnen - das kann sich rechnen.
Und? Ist das ein Problem, werden sich viele Anlagenbetreiber fragen? Auf den ersten Blick nicht. Auf den zweiten aber schon:
1. Der Preiskampf könnte wegen der Modulschwemme aus Asien demnächst weiter zunehmen. Manch ein Unternehmen nimmt es dann mit der Qualität vielleicht nicht mehr so genau, um Kosten zu sparen. Wer sich in den kommenden Monaten eine Anlage kaufen will, sollte deshalb bei der Modulwahl ganz besonders auf die Verarbeitung und den Service achten. Worauf es bei Kauf noch ankommt, können Sie auf unserer Internetseite nachlesen (www.topagrar.com). Sie finden den Beitrag in der Rubrik Energie und dort im Bereich Leserservice.
2. Bereits heute bekommen die ersten Betreiber zu spüren, dass einige ausländische Unternehmen sich in Garantiefällen längst nicht so kooperativ zeigen wie deutsche Unternehmen.
3. Wenn die einst mit Steuergeldern hochgepäppelte Solarindustrie stirbt, wandert deutsches Know-how ins Ausland ab - und damit auch die Arbeitsplätze.
Man muss kein großer Prophet sein, um vorherzusagen, dass bald die ersten deutschen Firmen nach dem Staat rufen werden. Ob der allerdings langfristig weiterhelfen kann, darf getrost bezweifelt werden.
Im Grunde gibt es nur einen Ausweg: Die deutschen Hersteller müssen ihre Kosten schnellstens in den Griff bekommen. Experten mahnen dies bereits seit Jahren an.
Diethard Rolink