Je präsenter erneuerbare Energien in der Landschaft werden, desto mehr Vorbehalte gibt es gegen Windräder, Solarparks oder Biogasanlagen. „Wie Stuttgart 21 gezeigt hat, wollen die Menschen bei diesen Prozessen stärker mitreden und mit gestalten in einer Planungsphase, in der Veränderungen noch möglich sind“, betonte Eveline Lemke, Wirtschaftsministerin von Rheinland-Pfalz auf einer Tagung zur Akzeptanz von erneuerbaren Energien der Transferstelle Bingen am vergangenen Freitag.
Die Bürger akzeptieren neue Anlagen in ihrer Umgebung, wenn sie einen Vorteil davon haben, erklärte Lemke. Darum sei ein intensiver Dialog mit allen Beteiligten notwendig. Um diesen zu fördern, will das Land Rheinland-Pfalz in seinem neuen Landesentwicklungsplan den Kommunen mehr Freiheit lassen, um erneuerbare Energien-Anlagen zu vor Ort umzusetzen. Rund 2 % der Landesfläche sollen zur regenerativen Energieerzeugung genutzt werden – auch der artenarme Wirtschaftswald. Die Kommunen können dabei die Standorte auswählen, an denen viel Wind weht und auf denen Windparks wirtschaftlich sind. „Die Anlagen sollen nachhaltig Energie für uns erzeugen, weshalb sie sich rechnen müssen“, so Lemke.
Dabei müsse man den Bürgern auch verständlich machen, dass die Windkraftnutzung an Land mit weniger Einschnitten in die Natur verbunden ist als Windkraft auf See (Offshore). Außerdem könnten Windräder an Land Strom zu 8,5 Cent je Kilowattstunde erzeugen. Windkraft auf See sei dagegen mit 16 Cent fast doppelt so teuer (neu).