Gestern ist in Österreich die neue Ökostromnovelle offiziell in Kraft getreten, auf die sich Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) und das Umweltministerium geeinigt haben. Wie erwartet profitieren Betreiber und Investoren von Windkraftanlagen, mit einer um 29 Prozent erhöhten Förderung von bisher 7,53 Cent pro Kilowattstunde (kWh) auf 9,7 Cent. Die deutliche Erhöhung wird damit begründet, dass Wind in Österreich nach der Wasserkraft das größte Potenzial für erneuerbare Stromproduktion aufweise. "Mit den neuen Tarifen liefern wir wichtige Anreize für Investitionen in Ökostromtechnologien", teilte Mitterlehner mit.
Bei der Photovoltaik werden hingegen die Förderungen zurückgefahren. Begründet wird dies mit den gesunkenen Preisen für Solarmodule. Auch der Ökostrom-Förderdeckel wurde deutlich erhöht. Statt bisher 17 Millionen stehen jetzt 21 Millionen Euro bereit, die von der Ökostrom-Abwicklungsstelle ÖMAG vergeben werden. Die Tarifverordnung tritt rückwirkend mit 20. Oktober 2009 in Kraft.
Zufrieden mit dem Wurf ist Umweltminister Niki Berlakovich. "Die neuen Einspeisetarife sind ein klares Bekenntnis zu erneuerbaren, umweltfreundlichen Energieformen. Wir haben in den Verhandlungen erreicht, dass regionale Wertschöpfung sowie sichere und saubere Energie vor Ort möglich wird und wieder in den Ausbau erneuerbarer Energie investiert werden kann", so Berlakovich.
Auch die Windenergiebranche ist froh, dass die neue Verordnung endlich umgesetzt wird. "Wir sind erleichtert, dass das lange Ringen um neue Einspeisetarife endlich ein positives Ende gefunden hat. Mit 9,7 Cent/kWh liegt der neue Tarif für Windkraft zwar unter unserer Forderung von 9,8 Cent/kWh zuzüglich Netzgebühren, was in etwa dem europäischen Schnitt von 10,2 Cent/kWh entspricht. Mit dem neuen Tarif wird es nun aber endlich wieder möglich sein, zumindest an den effizientesten Standorten Österreichs Windkraftanlagen zu errichten", kommentiert Stefan Hantsch, Geschäftsführer der IG Windkraft.