Gezielte Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt und zum Schutz der Wildpopulation stehen im Mittelpunkt eines Seminars "Bunte Felder für Biogas". Es findet am 14. September 2010 im Klimacenter Werlte vom 3N-Kompetenzzentrum im Verbund mit der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und dem Emsländischen Landvolk statt.
Die Zahl von mehr als 900 Biogasanlagen zeige, dass die Bedeutung der Biogastechnologie in Niedersachsen dauerhaft steige, teilte das 3N-Kompetenzzentrum in einer Seminarankündigung mit. Fast 90 % der Anlagen setzten nachwachsende Rohstoffe mit oder ohne Gülle ein. Dafür würden je nach Region zwischen 10 % und 15 % der Ackerfläche für den Anbau von Energiepflanzen benötigt.
Der zunehmende Maisanbau für die Veredelung und die Biogasproduktion habe in Gebieten wie der Weser-Ems-Region mit einer hohen Biogas- und Viehdichte dazu geführt, dass sich das Landschaftsbild, die Artenvielfalt und die Fruchtfolgen verändert hätten. Andere Energiepflanzen nähmen Einfluss auf die Tier- und Pflanzenwelt, indem zum Beispiel die Ernte in sensible Brut- und Setzzeiten heimischer Wildarten falle.
Vor diesem Hintergrund gelte es, bereits erfolgreich begonnene Lösungsansätze zum Wildtierschutz und zur Erweiterung der Fruchtfolgen verstärkt in die Praxis zu überführen. Das Seminar solle den Dialog zwischen den Betreibern der Biogasanlagen, Lohnunternehmern und Maschinenringen sowie der Jägerschaft fördern und über aktuelle Entwicklungen informieren, so das Kompetenzzentrum. Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Praxis würden den Handlungsbedarf diskutieren, über Erfahrungen mit Blühstreifen sowie Alternativkulturen berichten und Praxisbeispiele zum Einsatz von Rüben und Gras in Biogasanlagen vorstellen.
Im Anschluss an die Veranstaltung bestehe die Möglichkeit, das Klimacenter Werlte oder das Energiepflanzenversuchsfeld der Landwirtschaftskammer kennenzulernen. (Weitere Infos und Anmeldung unter www.3-n.info oder per Telefon 05951 9893-18.