Auf dem Forschungscampus der Leibniz-Uni in Hannover entsteht eine Windkraftanlage der besonderen Art: Der Timber Tower der gleichnamigen Firma aus Hannover ist 130 m hoch und besteht komplett aus Holz. Lediglich Gondel und Rotor sind wie bei normalen Windkraftanlagen auch aus Aluminium und Kunststoff, berichtet die Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ). Die Anlage hat eine Leistung von 1,5 MW.
Die Holzkonstruktion soll billiger als die etablierten Türme aus Stahl sein. Der Hersteller spricht von Kostenvorteilen zwischen 10 und 15 Prozent. Dabei hält der Turm genau so lange wie normale Windkraftanlagen auch, verspricht zumindest der Hersteller. „Die Lebensdauer beträgt 20 Jahre, ebenso lange wie die der Stahlanlage“, sagte Holger Giebel, Geschäftsführer der Firma Timer Tower der HAZ. Um das Holz vor Wind und Wetter zu schützen, erhält der Turm eine Hülle aus Spezialfolie.
Ein weiterer Vorteil der Holzbauweise: Der Turm wird in 54 Teilen auf zehn LKW-Ladungen angeliefert. So sei der Transport wesentlich einfacher zu organisieren als bei den sperrigen Stahlringen, erklärte Giebel. Hergestellt werden die Teile übrigens aus Fichtenholz von zwei österreichischen Firmen. Der Aufbau dauert rund drei Wochen.
Die Serienfertigung des Timber Towers ist geplant. Noch in diesem Jahr sollen laut HAZ zwei bis drei weitere Anlagen entstehen. (Tjade Gronau)