„Vor allem bei der Fleischproduktion setzt die Bundesregierung weiter auf Masse statt Klasse. Doch gerade hier werden enorme Ressourcen verschwendet und es findet ungeheurer Landfraß statt.“ Das sagte die rheinland-pfälzische Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken am Mittwoch anlässlich der Eröffnung der Ausstellung „Fleisch in Massen – Fleisch in Maßen“ in Mainz.
Für Aufregung sorgte dabei vor allem folgende falsche Aussage der grünen Ministerin: "Für die Produktion von 1 kg Fleisch werden 7 bis 16 kg Soja oder Getreide verbraucht." Von den wahren Verhältnissen, bei Schweinen z.B. 2,8 : 1, kein Wort. Stattdessen polterte sie weiter: Würden alle Deutschen nur so viel Fleisch essen, wie es die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, würde eine Fläche von 1,8 Mio. ha, der Größe des Bundeslandes Sachsen, frei. „Deshalb gilt: Gut statt viel!“, so Höfken.
Die Ministerin wies darauf hin, dass mit einem deutschlandweiten vegetarischen Tag pro Woche jährlich weit über 2 Mio. t Getreide eingespart werden könnten. Das Land Rheinland-Pfalz unterstütze daher die Einführung eines „Veggie Day“, eines fleischarmen Tages in der Gemeinschaftsverpflegung. „Damit verbieten wir niemand das Fleischessen, sondern wir sensibilisieren für bewusste und nachhaltige Ernährung. Weniger und dafür regional erzeugtes Fleisch von guter Qualität zu essen, ist gut für den Tierschutz und für unser Klima“, erklärte Höfken. (ad)
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