Eine differenzierte Bewertung von Neonikotinoiden haben sich die Landwirtschaftsminister der Länder zu eigen gemacht. In einem Beschluss auf ihrer Frühjahrskonferenz in Berchtesgaden fordern die Ressortchefs die EU-Kommission auf, ihren Beschluss zur europaweiten Einschränkung dieser Pflanzenschutzmittelgruppe „auf Grundlage der wissenschaftlichen Erkenntnisse aus Deutschland bei Winterraps nachzubessern und risikobasiert im Sinne eines besseren Schutzes der Bienen vorzugehen“.
Die Minister regen zugleich eine Überprüfung der Erkenntnisse des Bienenmonitorings an, nach der die in Deutschland geltenden Verbote zu einem deutlich besseren Schutz der Bienen geführt hätten. So sollte ein Verkaufsverbot neonikotinoider Präparate für nicht-gewerbliche Zwecke vorangetrieben werden.
Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus betonte, gerade für den Winterraps stelle der Einsatz der entsprechenden Beizmittel bei Einhaltung der entsprechenden fachlichen Vorgaben kein Problem dar. Der Staatssekretär vom Bundeslandwirtschaftsministerium, Dr. Robert Kloos, bescheinigte der Agrarministerkonferenz (AMK) „große Sachlichkeit“. (AgE)
Mehr dazu:
DBV: "Nachhaltiger Rapsanbau nur mit neonicotinoider Beizung möglich!" (12.4.2013)
IVA-Kritik an Greenpeace-Studie (10.4.2013)
Neonikotinoide: Großbritannien gibt Entwarnung; IVA kritisiert Greenpeace (10.4.2013)
Pflanzenschutzunternehmen schlagen Aktionsplan zum Bienenschutz vor (1.4.2013)