Mit einer „Eiweißpflanzenstrategie“ will das Bundeslandwirtschaftsministerium die Erforschung und Herstellung von neuen Lebensmitteln aus heimischen Leguminosen und den Anbau entsprechender Kulturpflanzen gezielt fördern.
Wie das Agrarressort auf einem Fachkongress vergangene Woche in Berlin erklärte, liegt dabei der Fokus insbesondere auf der Verringerung von Wettbewerbsnachteilen hiesiger Leguminosen. Dazu nehme die Leguminosenforschung eine zentrale Rolle ein. Außerdem wolle man entlang der gesamten Wertschöpfungskette vom Anbau bis zur Verwendung der Pflanzen neue Möglichkeiten aufzeigen. Ferner stünden agrarpolitische Instrumente wie attraktive Agrarumweltmaßnahmen (AUM) und mögliche Maßnahmen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik nach 2013 zur Diskussion.
Der heimische Anbau von Eiweißpflanzen sei nicht nur aus Aspekten der Versorgungssicherheit oder Wirtschaftlichkeit interessant, sondern auch im Hinblick auf den Schutz von Umwelt und Klima, betonten die mit der Umsetzung betrauten Fachleute. Eine konsequente Einbeziehung von Leguminosen in Anbausysteme und Fruchtfolgen führe zu einer positiven Kohlenstoffbilanz und einer verbesserten Bodenfruchtbarkeit. Der Verbrauch an Stickstoffdünger und die Emission von Treibhausgasen in der Landwirtschaft könnten signifikant verringert werden, was zur biologischen Vielfalt der Agrarlandschaften beitrage.
Beim Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), Dr. Friedrich Wilhelm Graefe zu Baringdorf, stießen die Pläne des Bundesministeriums auf Kritik.
Was die AbL kritisiert und stattdessen vorschlägt, lesen Sie hier:
Vorschlag: Agrarprämien an 20 % Eiweißpflanzen in der Fruchtfolge binden (14.6.2012)