Die laufende Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik besteht nicht nur aus der Ökologisierung der Direktzahlungen. Das hat EU-Agrarkommissar Dr. Dacian Ciolos im Gespräch mit rund 150 Fachjournalisten aus ganz Europa unterstrichen.
Ciolos verwies unter anderem auf die Verdopplung der Forschungsausgaben für den Bereich Landwirtschaft und Ernährung im nächsten EU-Rahmenprogramm „Horizont 2020“. Mehr als die Hälfte davon werde unmittelbar von seiner Generaldirektion über die ländliche Entwicklung verwaltet. Gleichzeitig verteidigte er die geplanten Änderungen: Auch wenn 30 % der Direktzahlungen an Greening-Auflagen geknüpft würden, so nehme man dieses Geld den Landwirten ja nicht weg. Vielmehr bleibe es ihnen vorbehalten.
Ciolos prophezeite, dass es langfristig leichter sein werde, in Haushaltsverhandlungen die Ökologisierungskomponente zu rechtfertigen als den übrigen Teil der Direktbeihilfen. Eine Verringerung der 30 % sei deshalb kein Vorteil für die Bauern.
Hinsichtlich des besonders strittigen Punkts der ökologischen Vorrangflächen bekräftigte der Kommissar, dass es sich nicht um eine Stilllegung handle. Vielmehr könnten Flächen, die bisher nicht förderfähig gewesen seien, in die Kalkulation mit eingerechnet werden. In der Vergangenheit hätten Landwirte solche Flurstücke - auch an marginalen Standorten - teilweise gerodet und bewirtschaftet, um Direktzahlungen dafür beanspruchen zu können. Genau dieser Entwicklung wolle man entgegenwirken. (AgE)
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