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EDEKA: Schweinehalter aus Gutfleisch-Programm am Pranger

Anfang August hatte der NDR berichtet, die bei Edeka erhältliche Marke „Gutfleisch“ erfülle nicht ihre selbst gestellten Ansprüche nach Regionalität, Qualität, Sicherheit und Transparenz. Nun verlängert sich die Kette der Vorwürfe. Es soll Tierschutzverstöße geben.

Lesezeit: 3 Minuten

Anfang August hatte der NDR berichtet, die bei Edeka erhältliche Marke „Gutfleisch“ erfülle nicht ihre selbst gestellten Ansprüche nach Regionalität, Qualität, Sicherheit und Transparenz. Das Fleisch stamme z.B. aus Südamerika. Nun verlängert sich die Kette der Vorwürfe; deutsche Teilnehmer des Gutfleisch-Programms sollen gegen das Tierschutzgesetz verstoßen haben.

 

Das behaupten Tierrechtler der Organisation „Animal Equality“. Sie waren in Ställe eingedrungen und hatten Schweine mit blutigen Schwänzen und Ohren gefilmt, die teilweise krank und bewegungsunfähig waren. Das Pikante: Einige der Videos und Fotos sollen laut den Tierschützern im Stall eines Landwirts aus dem Südosten Baden-Württembergs entstanden sein, der in einem EDEKA-Werbefilm wörtlich erklärt: "Das ist ein ganz super Gefühl, wenn die Schweine sehr vital sind und dann zum Fressen laufen. Das macht richtig Spaß. Wenn alles fit ist, dann fühlt man sich selber fit."

 

Nach Angaben von Animal Equality fanden die Aktivisten in dem Stall aber verendete Schweine, die neben lebenden Tieren in einer Bucht lagen. Bei einem Tier seien Schnauze, Hals und Bauch bereits lila angelaufen gewesen. In einem weiteren Video sieht man ein totes Schwein mit offener Wunde und freiliegenden Knochen am Bein. Zwei andere Schweine liegen direkt auf dem Kadaver, ein anderes nagt am Kopf des toten Tieres, beschreibt die Zeitung DIE ZEIT die vorliegenden Szenen. 

 

Zudem prangern die Tierschützer die Enge im Stall an, die „beklemmend“ wirke. Die Tiere würden sich eng aneinander zwängen, schubsen und sich immer wieder beißen, heißt es. Mehrere hätten offene Fleischwunden. Angeblich seien in einer Bucht rund 25 Tiere gewesen.


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Laut der ZEIT liefern die Berichte zwar keinen Beweis dafür, dass in deutschen Schweineställen in erheblichem Umfang Tierschutzgesetze gebrochen würden. Aber sie würden deutliche Hinweise geben. Für Animal Equality steht dagegen außer Frage, dass die gefilmten Szenen Standard in der deutschen Schweinemast sind.


Der Schweinehalter aus dem Taubertal hat unterdessen Strafanzeige gegen die Tierrechtsorganisation erstattet. Er wirft ihr Einbruch, Hausfriedensbruch und Behauptung falscher Tatsachen vor.


EDEKA versichert gründliches Kontrollsystem


Gutfleisch ist eine Vorzeigemarke für Edeka. Der Lebensmittelhändler wirbt mit besonders hohen Qualitäts- und Hygienestandards, schreibt die Zeitung weiter. Um die zu sichern, verspricht Edeka Südwest ein aufwändiges Kontrollprogramm: Neben den üblichen staatlichen Veterinären prüfen auch Kontrolleure des TÜV, Fachberater der Erzeugergemeinschaft sowie die Edeka-Tierschutzbeauftragten jeden Zulieferer auf die Einhaltung der QS-Anforderungen sowie der Gutfleisch-Kriterien.  550 Schweinehalter allein in Südwestdeutschland machen mit.


Nachdem die ZEIT den Händler mit den Vorwürfen am Vorzeigeprogramm konfrontiert hat, stoppte Edeka die Lieferungen des einen Landwirts kurzzeitig und schickte einen Tierarzt vom TÜV Süd zu einer unangekündigten Kontrolle. Dabei seien jedoch – bis auf zugewachsene Fenster – "keine Auffälligkeiten" festgestellt worden.


Edeka erklärt die extreme Enge mit einem "Fehler im Stallmanagement": Schlachtreife Schweine seien noch nicht abgeholt, Jungtiere aber bereits angeliefert worden. So sei es einerseits zu einer "kurzfristig höheren Belegung" gekommen. Zudem habe deshalb die Reinigung "nicht in dem gewohnten Maß" stattfinden können. Bei einem unangekündigten Besuch des TÜV Süd am Montag seien die "ersichtlichen Auffälligkeiten" nicht beobachtet worden. Die gefilmten kranken Tiere seien von den gesunden getrennt gehalten worden – was die Tierschützer bestreiten. Der Landwirt war für Anfragen nicht erreichbar.


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