Bundesagrarministerin Ilse Aigner (CSU) will heute beim EU-Agrarrat in Luxemburg darauf bestehen, dass das Verbot der Käfighaltung für Hühner wie beschlossen eingehalten wird. Hintergrund ist eine drohende Aufweichung des EU-Verbots, weil offenbar zahlreiche EU-Staaten eine entsprechende Richtlinie nicht umgesetzt haben.
EU-Verbraucherschutzkommissar John Dalli hatte daraufhin zum Ärger Deutschlands angekündigt, eine Verarbeitung von Eiern aus Legebatterien auch über das Verbot konventioneller Käfighaltung zum 1. Januar 2012 hinaus zulassen zu wollen. „Die anderen Mitgliedstaaten müssen jetzt folgen, und zwar ausnahmslos. Es darf im europäischen Tierschutz keine Rolle rückwärts geben", sagte Aigner vor dem Treffen.
Die Käfighaltung von Legehennen ist ab 2012 EU-weit verboten. Trotzdem haben zwölf Mitgliedstaaten die bereits 1999 beschlossene Richtlinie noch nicht umgesetzt und werden es wohl auch bis Jahresende nicht tun. Zu den Nachzüglern gehören unter anderem Frankreich, Polen, Bulgarien und Rumänien.
Nordrhein-Westfalen hat unterdessen angekündigt, sich auch mit der Alternative, den ausgestalteten Volieren, nicht zufrieden zu geben. „Wir wollen die Abschaffung sämtlicher Käfige für Hühner“, sagte Agrarminister Johannes Remmel und kündigte einen entsprechenden Antrag an.
Hintergründe:
NRW plant neuen Versuch zum Verbot der Käfighaltung (19.10.2011)
Aigner will keine neue Legehennenverordnung vorlegen (17.10.2011)
Eierwirtschaft empört über Einknicken bei Käfigverbot (14.10.2011)