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Ostendorff schlägt Mindestpreis für Fleisch vor

Grünen-Agrarsprecher Friedrich Ostendorff hat vorgeschlagen, dass Dumpingpreise für Fleisch im Handel künftig gesetzlich verboten werden sollten. Für Fleisch solle es einen verbindlichen Mindestpreis geben. Laut dem Landwirt könne für 2,99 Euro niemand ein Kotelett gewinnbringend produzieren.

Lesezeit: 4 Minuten

Grünen-Agrarsprecher Friedrich Ostendorff hat vorgeschlagen, dass Dumpingpreise für Fleisch im Handel künftig gesetzlich verboten werden sollten. Für Fleisch solle es einen verbindlichen Mindestpreis geben. Laut dem Landwirt könne für 2,99 Euro niemand ein Kotelett gewinnbringend produzieren und dann auch noch auf das Tierwohl achten. „Tierwohl und Qualität sind so nicht möglich. Wir brauchen Mindestpreise und müssen Dumpingpreise verbieten“, sagte Ostendorff. Seinen Informationen nach sagt der handel angeblich selbst, dass bewusst 70 % des Fleisches im Supermarkt zu günstig verkauft werde, offenbar um als Lockangebote Kunden zu werben.

 

Unterdessen hat die Grünen-Fraktion im Bundestag ein Impulspapier erarbeitet, das weitere Verbesserungen bei der Tierhaltung und beim Tierwohl anmahnt. Ziel ist es laut Konzept, die Tierhaltung in den nächsten 20 Jahren zusammen mit der Landwirtschaft tierfreundlich umzubauen. Dazu gehöre auch, den Lebensmitteleinzelhandel in die Pflicht zu nehmen. Die Vorschläge sollten am kommenden Samstag bei einem Kongress in Hannover beraten werden.


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Hier finden Sie das Papier:


Aus der Einleitung


Darin heißt es: "Trotz dieser schlimmen - vermeintlich gewinnmaximierenden - Praktiken können Bauern bei den heutigen Preisen oft die laufenden Kosten nicht mehr decken. Das System „immer mehr, immer billiger“ ist gescheitert. Wir erleben ein massives Höfesterben. Doch die Bundesregierung schert das nicht. Sie lässt die Betriebe einfach Pleite gehen, statt Zukunftsperspektiven zu schaffen. Ein grundlegendes Umsteuern ist nötig. Und es ist möglich. Mit den richtigen politischen Antworten. Bäuerinnen und Bauern, die tiergerechter arbeiten wollen, fehlt neben der ökologischen Landwirt-schaft eine zukunftsfähige Alternative. Unser Pakt für faire Tierhaltung zeigt Wege auf, wie zugleich mehr Tierwohl, mehr Umweltschutz und ein auskömmliches Wirtschaften für Landwirte vereint werden können.


Mit unserem Pakt für faire Tierhaltung zeigen wir, wie die Tierhaltung in Deutschland in 20 Jahren tierfreundlich gestaltet werden kann, und reichen jenen Bauern die Hand, die aus der Tretmühle der Wachstumssteigerung aussteigen möchten, um sich für Qualität anstatt Quantität zu entscheiden.


Die wachsenden Zahl an Umsteller auf ökologische Erzeugung, sowie die hohe Anmeldequote bei der „Brancheninitiative für mehr Tierwohl“ zeigen, dass viele Bauern zu Veränderungen und Investitionen bereit sind. Wir setzen auf eine Politik der machbaren Schritte, die ein klares Ziel im Blick hat. Veränderungen finden nicht mit der Brechstange statt, sondern unter Rahmenbedingungen, die für Landwirtschaft und Handel Planungssicherheit und für die Verbraucherinnen und Verbraucher Transparenz und Sicherheit bieten.


Wir wollen den Umbau der Tierhaltung als gesamtgesellschaftliches Vorhaben verankern: Neben den Bauern tragen auch der Handel, die Lebensmittelwirtschaft und die Verbraucher Verantwortung. Wir wollen neue Allianzen zwischen diesen Gruppen bilden und Brücken für mehr Verständnis und Qualitätsbewusstsein bauen."


Was wollen die Grünen?


Weiter heißt es: "Wir wollen die Haltungsbedingungen an die Bedürfnisse der Tiere anpassen, nicht umgekehrt. Die Tiere haben ein Recht auf ausreichend Platz, Auslauf, Licht und Beschäftigung und kundige Betreuung durch geschultes Personal. Unter solchen Bedingungen werden systematische Amputationen von Schnäbeln und Schwänzen überflüssig.


Wir wollen, dass die Tiere wieder gesund und robust werden. Die jahrzehntelange einseitige Zucht auf maximale Leistung hat dazu geführt, dass viele Tiere unter Qualen gemästet oder gemolken werden und unter Krankheiten leiden, die hohe Antibiotikagaben zur Folge haben. Bei Hühnern führt die Hochleistungszucht dazu, dass jährlich fast 50 Millionen männliche Küken getötet werden, weil die Brüder der Legehennen für die Fleischproduktion ungeeignet sind. Das wollen wir ändern.


Wir wollen ein messbar höheres Tierschutz-Niveau in den Ställen erreichen. Um dies zu belegen, knüpfen wir hier an die Forderungen des WBA-Gutachtens an und setzen uns für ein nationales Tierwohl-Monitoring ein. „Tierbezogene Kriterien“, wie Lahmheiten oder Verletzungen, müssen Grundlage eines solchen Monitorings sein. Dazu müssen wir mit den Bauern zusammen arbeiten, denn sie nehmen, ebenso wie die bestandsbetreuenden Tierärztinnen und Tierärzte und Veterinärämter und die Schlachthöfe, bei der Gewährleistung des Tierschutzes und der Erfassung tierbezogener Daten eine Schlüsselrolle ein.


Wir wollen Investitionen in Umwelt- und Tierschutz fördern und klare Standards setzen. Wir wollen einen Qualitätswettbewerb, der sich für die Bauern auszahlt. Deutschland soll hier eine weltweite Vorreiterrolle einnehmen. Wir wollen, dass die Verbraucher mehr Wahlmöglichkeit haben und an der Ladentheke erkennen können, unter welchen Bedingungen die Tiere gehalten wurden, deren Milch oder Fleisch sie kaufen."




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