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Heidl: „Diskussion um E10-Verbot ist scheinheilig“

Die Dürre in weiten Teilen der USA und der Schwarzmeerregion hat Kritiker von Bio-Kraftstoffen auf den Plan gerufen. Einzelne Politiker und Organisationen fordern angesichts steigender Getreidepreise einen Stopp für den Bio-Kraftstoff E10. Der Bayerische Bauernverband kritisiert diese Forderung als Populismus und sachlich falsch.

Lesezeit: 2 Minuten

Die Dürre in weiten Teilen der USA und der Schwarzmeerregion hat Kritiker von Bio-Kraftstoffen auf den Plan gerufen. Einzelne Politiker und Organisationen fordern angesichts steigender Getreidepreise einen Stopp für den Bio-Kraftstoff E10. Der Bayerische Bauernverband kritisiert diese Forderung als Populismus und sachlich falsch.

 

„Die heimische Ethanolgewinnung ist mehr als nur die Erzeugung von Kraftstoff aus Erneuerbaren Energieträgern“, betont BBV-Präsident Walter Heidl. Seiner Meinung nach sind auch die Koppelprodukte, wie Getreideschlempe oder Rapskuchen, wichtige Eiweißfuttermittel. So würden die Nebenprodukte von 1 ha Weizen oder Zuckerrüben etwa 1,3 ha Sojaanbaufläche entsprechen. Allein in Deutschland ersetzten diese Koppelprodukte so 2 Mio. t Soja und machten oftmals kritisierte Importe überflüssig.

 

Wenn Nichtregierungs-Organisationen wie Greenpeace oder BUND den Stopp der nachhaltigen Erzeugung von heimischen Biokraftstoffen fordern, sei das mehr als scheinheilig, erklärte Heidl am Montag weiter. „Gleichzeitig setzen sich dieselben Leute in Brüssel dafür ein, dass die heimische Landwirtschaft im Rahmen der Agrarreform künftig 7 % oder mehr ihrer Ackerflächen stilllegen soll.“

 

Auch die Diskussion um steigende Getreidepreise relativiert Heidl. „Immer weiter sinkende Preise für Agrarprodukte waren über Jahrzehnte die Inflationsbremse Nummer eins.“ Sein Vater habe 1982 für 100 kg Brotweizen gut 50 D-Mark bekommen. „Heute bekommen Landwirte 22 bis 24 Euro“, so Heidl. „Da frage ich mich, warum wir heute so heftig die Getreidepreise diskutieren.“ Die aktuellen Preissteigerungen seien darüber hinaus notwendig, weil zuletzt auch die Produktionsmittel wie Dünger, Pflanzenschutz oder Kraftstoff erheblich teurer geworden. Und eine Preissteigerung beim Getreide hätte nur geringe Auswirkung für Verbraucher, so Heidl in seiner Stellungnahme. „Selbst wenn der Getreidepreis um 50 % steigt, würde das bei einer Semmel nur einen halben Cent Mehrkosten ausmachen.“



Der Hunger in Entwicklungsländern lässt sich laut dem Bauernpräsidenten nicht durch ein Verbot des Kraftstoffes E10 lösen, er entstehe durch komplexere Zusammenhänge. Oftmals seien unsichere politische Rahmenbedingungen und fehlende Bildung die Ursache. In Entwicklungsländern würden wegen unsachgemäßer Lagerung beispielsweise über 150 Mio. t Getreide jährlich verrotten. „Die Meldungen der letzten Tage offenbaren, dass das Thema E10 von einzelnen Personen und Verbänden benutzt wird, um sich zu profilieren“, so Heidl. „Doch das Thema ist zu ernst und zu komplex, um damit Sommerlöcher zu stopfen!“ (ad)


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