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Preiskampf auf dem Rücken der Milchbauern

Verlässlichkeit und Preisstabilität sucht man auf dem Milchmarkt aktuell vergebens. Das sorgt für Unsicherheit bei den Erzeugern. Dazu kommt der jüngste Preisabfall bei den Milcherzeugerpreisen, die mit einem Rückgang im Frühjahr für zusätzliche Verunsicherung unter den Milchbauern gesorgt haben.

Lesezeit: 4 Minuten

Verlässlichkeit und Preisstabilität sucht man auf dem Milchmarkt aktuell vergebens. Das sorgt für Unsicherheit bei den Erzeugern. Dazu kommt der jüngste Preisabfall bei den Milcherzeugerpreisen, die mit einem Rückgang im Frühjahr für zusätzliche Verunsicherung unter den Milchbauern gesorgt haben.

 

BBV-Präsident Walter Heidl, BBV-Milchpräsident Günther Felßner und der Vorsitzende des Verbandes der Milcherzeuger Bayern (VMB), Leonhard Welzmiller, haben sich daher vor einer Woche zu einem Meinungsaustausch auf dem Milchviehbetrieb von Peter Kaindl in Schöffelding getroffen. 

 

Die Kontraktabschlüsse zwischen Lebensmitteleinzelhandel und Molkereien vor allem für die Konsummilch und Butter im April diesen Jahres beinhalteten ein eindeutigen Preisrutsch, an dem es nichts zu deuteln gäbe, stellte Präsident Heidl fest. Der Kampf zwischen den Giganten des Lebens­mitteleinzelhandels würde gerade in diesem Segment geradezu unerbittlich geführt – nicht zuletzt auf dem Rücken der Milchbauern, kritisierte auch Günther Felßner.

 

Darüber hinaus wird aber fast die Hälfte der bayerischen Milch zu Käse verarbeitet. Hier herrschen noch weitgehend stabile Verhältnisse Das beweist auch das Milchgeld von Landwirt Kaindl im Juni 2012: „32,5 Cent netto habe ich für den Liter Milch von meiner Molkerei Exquisa, Buchloe, bekommen. Das ist zwar angesichts der steigenden Kosten nicht ausreichend“, so Kaindl. Laut Prokurist Ernest Schäffer von Exquisa ist die Absatzsituation im Käsebereich weiterhin gut; die Erlössituation sei dem saisonalen Trend und dem aktuellen Finanzmarkt geschuldet.


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Dennenmoser: Milchpreis pendelt sich bei 30 Cent ein


Das darauffolgende Treffen fand dann am Donnerstag auf dem Deutschen Bauerntag in Fürstenfeldbruck statt, wo DBV-Vizepräsident Udo Folgart mit dem Geschäftsführer der Allgäumilch Käse eG Hubert Dennenmoser über die aktuelle Lage am Milchmarkt sprach.

 

Dennenmoser schätzt nach aktueller Marktlage, dass sich der Milchpreis für die nächsten beiden Quartale etwa zwischen 29 und 32 Cent einpendeln wird. Aufgrund der stark volatilen Märkte seien aber langfristige Prognosen nicht machbar. "Wenn im Herbst wieder die großen Milchmengen aus Neuseeland kommen, müssen wir sehen, was die Preise machen. Die beste Antwort wäre, das deutsche Angebot stärker zu bündeln", so Dennenmoser. Leider hätten sich die Genossen bei der Milchunion Hocheifel mit ihrem Beitritt zu Arla für eine internationale Lösung entschieden.


Dennenmosers Genossenschaft jedenfalls will sich weiter in den Markt einbringen. Man werde verstärkt regionale Marken ausbauen. "Wichtig ist, mit diesen Produkten die Verbraucher zu überzeugen, ihnen eine Geschichte zu übermitteln. Wir dürfen jedoch nicht zuviel erwarten. Regionale Marken werden lediglich das Niveau von Bio-Produkten erreichen", so der Geschäftsführer. Mit Käse sieht er seine Strategie derzeit bestätigt. "Uns gehts gerade besser als den H-Milch-Anbietern. Allerdings dreht das regelmäßig ins Gegenteil und der Käseabsatz schwächelt."


Folgart: Kontor-Lösungen und Befreiung vom Greening für Milchbauern


Milchpräsident Udo Folgart zeigt sich vorsichtig optimistisch: „Wir haben keine Krise – es gibt Licht am Ende des Tunnels – die Preise werden sich wieder nach vorne entwickeln.“ Vor allem die Milchmärkte in Asien, Russland und der Nahe Osten würden positive Signale senden.

 

Für die nächste Verhandlungsrunde schlägt Folgart vor, verstärkt über Kontor-Lösungen nachzudenken. Zudem wolle man im DBV den Vorschlag diskutieren, Milchbauern vom Greening zu befreien. Allerdings dürfte dies aufgrund der Benachteiligung anderer Betriebe kaum Aussicht auf Chance haben. „Wir wollen trotzdem einmal darüber sprechen“, so Folgart. Abschließend sprach sich der Brandenburger Landwirt dafür aus, die Ausgleichszulage für benachteiligte Gebiete auszuweiten. „Ich kenne die Bedeutung der Unterstützung aus meiner Heimat.“ (ad)


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