Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Agrarantrag 2024 Maisaussaat Erster Schnitt 2024

News

Mehr Geld für die meisten Veredlungsproduzenten in der EU

Die tierhaltenden Betriebe in der Europäischen Union haben in der ersten Jahreshälfte 2013 ihre Erzeugnisse teurer verkaufen können; Ausnahme waren nur die Produzenten von Lämmern und Eiern. Wie aus aktuellen Daten der EU-Kommission hervorgeht, sind die Erzeugerpreise stellenweise auf Rekordhöhen geklettert.

Lesezeit: 4 Minuten

Die tierhaltenden Betriebe in der Europäischen Union haben in der ersten Jahreshälfte 2013 ihre Erzeugnisse teurer verkaufen können; Ausnahme waren nur die Produzenten von Lämmern und Eiern. Wie aus aktuellen Daten der EU-Kommission hervorgeht, sind die Erzeugerpreise stellenweise auf Rekordhöhen geklettert, allerdings fiel der Anstieg moderater als im Vorjahr aus.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Mit einem Plus von 8,4 % gegenüber dem ersten Halbjahr 2012 verzeichnete der Markt für Schlachtfärsen den bisher stärksten Preisanstieg. Die Käufer waren bereit, für Tiere der Handelsklasse R3 im EU-Durchschnitt 415,44 Euro/100 kg Schlachtgewicht (SG) zu bezahlen; das waren gut 32 Euro/100 kg mehr als im Vorjahreszeitraum.


Das begrenzte Schlachtkuhangebot war ebenfalls gut abzusetzen; Tiere der Handelsklasse O3 wurden im Schnitt mit 322,01 Euro/kg abgerechnet und erlösten damit 5,7 % mehr als in der ersten Jahreshälfte 2012. Niemals zuvor mussten die EU-Schlachtbetriebe in den ersten sechs Monaten die Tiere so teuer einkaufen. Auch in Deutschland erklomm der Schlachtkuhpreis mit 331,50 Euro/100 kg Kaltgewicht ein neues Rekordniveau; die Altkuhvermarkter konnten sich über ein Notierungsplus von 8,30 Euro oder 2,6 % freuen.


Nicht ganz so stark ging es mit dem Wert der Jungbullen nach oben, da sich deren edle Teilstücke in Zeiten der Schuldenkrise vor allem in Südeuropa nur schwer verkaufen lassen. Im Durchschnitt der Gemeinschaft reichte es dennoch zu einem Anstieg der Jungbullennotierung um 2,2 % auf 387,72 Euro/100 kg; die deutschen Erzeuger erlösten mit 395 Euro ebenfalls gut 2 % mehr als in der Vergleichsperiode 2012.


Ein Faktor für den Preisauftrieb auf EU-Ebene dürfte die kleinere Rindfleischerzeugung sein; Kommissionsangaben zufolge wurde von Januar bis März  013 rund 5 % weniger Rindfleisch als im Vorjahresquartal in der EU produziert.


Deutscher Schweinepreis unter EU-Niveau


In den Genuss höherer Auszahlungspreise gelangten nach Angaben der EU-Kommission auch die EU-Schweinemäster, deren Tiere in der Handelsklasse E mit durchschnittlich 170,23 Euro/100 kg im ersten Halbjahr 2013 rund 9,40 Euro oder 5,8 % mehr erzielten als im gleichen Vorjahreszeitraum. Allerdings mussten die Erzeuger für die Ferkel im Schnitt 49,15 Euro oder 0,6 % mehr aufwenden.


Noch stärker fiel auf der Kostenseite der Anstieg der Futterkosten ins Gewicht, die den Brüsseler Statistikern zufolge gegenüber dem ersten Halbjahr 2012 um 16,4 % auf 32,71 Euro/dt zulegten.


Im EU-Vergleich erfreuten sich die spanischen Schweinemäster mit einem Plus von mehr als 14 % auf fast 188 Euro/100 kg eines besonders kräftigen Preisaufschlages gegenüber dem ersten Halbjahr 2012; im Vereinigten Königreich und Irland waren es begünstigt durch Wechselkurseinflüsse ebenfalls mehr als 10 %. Die Schlachtbetriebe in Frankreich, Italien und Dänemark zahlten laut EU-Kommission zwischen 4,3 % und 6,1 % mehr für die angelieferten Schlachtschweine. In Österreich, den Niederlanden und Deutschland fiel der Preiszuwachs dagegen mit jeweils rund 2,6 % nicht einmal halb so groß wie im EU-Durchschnitt aus.


Die deutschen Mäster erlösten dabei im Schnitt zwar 4,53 Euro/100 kg mehr als im ersten Halbjahr 2012, doch blieb der Auszahlungspreis von 169,59 Euro/100 kg knapp unter dem Mittel der Schlachthöfe in anderen EU-Ländern. Das meiste Geld strichen mit Preisen jenseits der 200-Euro-Marke übrigens die Erzeuger in Zypern und Malta ein.


Hähnchen werden teurer


Eine ähnliche Situation wie am Schweinemarkt war laut EU-Kommission im ersten Halbjahr 2013 bei Masthähnchen zu beobachten. Zwar bewegten sich die Erzeugerpreise über dem Vorjahresniveau, doch ließ der deutliche Anstieg der Futterkosten die Margen nur unterdurchschnittlich ausfallen. Den Brüsseler Statistikern zufolge kostete eine typische Futterration für Masthähnchen in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres 39,84 Euro/dt; damit mussten rund 5 Euro/dt oder gut 14 % mehr als in der ersten Jahreshälfte 2012 aufgewendet werden.


Auf der Erlösseite legten die Fleischpreise bei Abgabe an den Großhandel im Mittel der EU-Staaten dagegen nur um 4,2 % auf 195,21 Euro/100 kg zu. Für Deutschland wird in der EU-Statistik ein schwächerer Preisanstieg von 2,5 % ausgewiesen; durchschnittlich soll das Hähnchenfleisch hierzulande jedoch mit 258,12 Euro/100 kg deutlich mehr als im Gemeinschaftsmittel erlöst haben.


Steigerungspotential für Milchpreis


Besser bezahlt wurde von den Molkereien in den EU-Mitgliedstaaten die Milch; in den ersten vier Monaten 2013 fiel das Milchgeld der Erzeuger mit 34,21 Euro/kg um 1,5 Cent/kg oder 4,6 % höher als im Vorjahreszeitraum aus.


Noch einen Tick freundlicher entwickelte sich laut Daten der EU-Kommission die Situation in Deutschland, wo die Molkereien ihre Auszahlungsleistung gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,7 Cent/kg oder 5,2 % auf durchschnittlich 34,67 Cent/kg steigerten. Für die Folgemonate ist hierzulande, wie in der gesamten EU, damit zu rechnen, dass der Preisvorsprung gegenüber dem Vorjahr weiter anwachsen wird.


Jüngste Daten des Niederländischen Bauernverbandes (LTO) zeigen, dass führende europäische Molkereien im Mai den Milchpreis spürbar angehoben haben und der Auszahlungsvorsprung zum Vorjahresmonat im Schnitt auf mehr als 12 % gewachsen ist. Auch deutsche Molkereien und Marktexperten gingen zuletzt davon aus, dass die Milcherzeugerpreise 2013 aufgrund der günstigen internationalen Marktlage im Jahresschnitt durchaus um 10 % über dem Niveau von 2012 liegen können. (AgE/ad)

Die Redaktion empfiehlt

top + Das Abo, das sich rechnet: 3 Monate top agrar Digital für 9,90€

Unbegrenzter Zugang zu allen Artikeln, Preis- & Marktdaten uvm.

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.