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Meyer streicht Prominenten-Staatsjagd

Die niedersächsische Landesregierung will ab diesem Jahr keine Staatsjagden mehr mit prominenten Gästen im Saupark Springe durchführen. Nach den Worten von Landwirtschaftsminister Christian Meyer passt diese auf „hochherrschaftlichen Riten aus der Kaiserzeit“ beruhende Jagd nicht mehr in die Zeit.

Lesezeit: 3 Minuten

Die niedersächsische Landesregierung will ab diesem Jahr keine Staatsjagden mehr mit prominenten Gästen im Saupark Springe durchführen. Nach den Worten von Landwirtschaftsminister Christian Meyer passt diese auf „hochherrschaftlichen Riten aus der Kaiserzeit“ beruhende Jagd des jeweiligen Landesherrn nicht mehr in die Zeit. Auch werde es keine Extra-Trophäen für besondere Personen auf Kosten der Steuerzahler mehr geben, sagte Meyer.


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Angaben seines Hauses zufolge standen die einmal im Jahr stattfindenden Staatsjagden unter der Schirmherrschaft des jeweiligen niedersächsischen Landwirtschaftsministers. Die bislang auf Einladung des Ministerpräsidenten mit ausgewählten Prominenten und Honoratioren durchgeführten Jagden im Saupark Springe auf ausgewähltes Wild seien überholt, erklärte der Minister.


Ferner habe es in der Vergangenheit immer wieder Streit um die Auswahl und Veröffentlichung der Teilnehmer sowie die Kosten der Veranstaltung gegeben. Diesen Ärger wolle man sich ebenso ersparen wie die Jagd von Tieren durch Ehrengäste, die oft keinen oder wenig jagdlichen Hintergrund besäßen. Die Würdigung der Jagd sowie der Jäger könnten anders erfolgen als durch eine „fragwürdige Staatsjagd“.


„Wir stehen zu einer naturnahen Jagd und mehr Waidgerechtigkeit“, betonte Meyer. Es werde auch weiterhin Einladungen zu Jagden der Landesforsten geben. Diese seien allerdings an fachlichen Kriterien und Notwendigkeiten orientiert. Die niedersächsischen Landesforsten blieben somit erfahrenen Jagdgästen vorbehalten, etwa bei Regionaljagden oder Jagden mit den Kreisjägermeistern.


Argumente „ad absurdum“ geführt


Deutliche Kritik am Vorgehen des Ministers äußerte der jagdpolitische Sprecher der niedersächsischen CDU-Landtagsfraktion, Lutz Winkelmann. „Es spricht Bände, dass in Meyers Wahrnehmung Jäger von heute gleich neben kaiserlichen Jagdgesellschaften des 19. Jahrhunderts rangieren.


Die Behauptung, sogenannte Ehrengäste der Jagden hätten in der Vergangenheit ‚oft keinen oder wenig jagdlichen Hintergrund’ gehabt, ist irreführend und diskreditiert sämtliche Gäste, die an diesen Jagden auf Einladung der Landesregierung teilgenommen haben“, erklärte der Abgeordnete aus dem Wahlkreis Soltau. Er wies darauf hin, dass nirgendwo in Deutschland ohne Jagdschein gejagt werden dürfe. Außerdem seien im Rahmen solcher Jagden verdiente Bürger Niedersachsens gewürdigt worden, und zwar parteiübergreifend.


Es sei verwunderlich, dass sich in der Vergangenheit regelmäßig unter anderem auch Grünen-Politiker an derartigen, angeblich weniger waidgerechten Jagden beteiligt hätten, so Winkelmann. Er kritisierte zudem die Darstellung des Ministers, wonach Gäste der Jagden auf Steuerzahlerkosten verpflegt und mit besonderen Trophäen belohnt worden seien.


„Fakt ist, es gibt seit Jahren keinerlei Privilegien mehr für Teilnehmer dieser Jagden“, betonte der Christdemokrat. Darüber hinaus sei hier für Jagdgäste ein deutlich höherer Betrag von 50 Euro für organisatorischen Aufwand und Verpflegung fällig als es sonst in den niedersächsischen Landesforsten der Fall sei. Winkelmann erklärte, dass der Saupark auch künftig jagdlich bewirtschaftet werden müsse, und warf zugleich die Frage auf, wer die Wildbestände nun regulieren solle: „Etwa verbeamtete Jäger auf Steuerzahlerkosten?“ Hier führe Meyer seine eigenen Argumente „ad absurdum“.


Nach Auffassung des CDU-Sprechers offenbart der Grünen-Politiker mit seiner Entscheidung sein gespanntes Verhältnis zur Jagd und zu niedersächsischen Traditionen, die auch jeweils von SPD-Ministerpräsidenten „bedenkenlos gepflegt“ worden seien. „Die Ankündigung des Agrarministers, er stehe zur naturnahen Jagd und mehr Waidgerechtigkeit, muss für Niedersachsens Jäger unter diesen Umständen wie eine Drohung wirken. Agrarminister Meyer und die Jagd - das passt nicht zusammen“, erklärte Winkelmann. (AgE/ad)

 

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