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Morddrohung gegen Landwirtssohn

Entsetzen und Empörung hat eine anonyme Morddrohung gegen einen Landwirtssohn beim Bauernverband Schleswig-Holstein ausgelöst. „Warnung. Wenn Sie Ihre Pläne durchsetzen, wird Ihr Sohn die Fertigstellung nicht mehr erleben“. Mit diesen Worten bedroht ein anonymer Schreiber Landwirt Jörn Elbers aus Hoisdorf.

Lesezeit: 3 Minuten

Entsetzen und Empörung hat eine anonyme Morddrohung gegen einen Landwirtssohn beim Bauernverband Schleswig-Holstein ausgelöst.


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„Warnung. Wenn Sie Ihre Pläne durchsetzen, wird Ihr Sohn die Fertigstellung nicht mehr erleben“. Mit diesen Worten bedroht ein anonymer Schreiber Landwirt Jörn Elbers aus Hoisdorf, schreibt der Bauernverband auf seiner Facebookseite. „Die Kinder mit dem Tode zu bedrohen ist eine Brutalität, die sprachlos macht“, erklärte der Generalsekretär des Verbandes, Stephan Gersteuer in Rendsburg.


Elbers will einen Schweinestall bauen, um sich für die Zukunft zu rüsten. Es geht um 1.460 Mastplätze. Als die Pläne bekannt wurden, bildete sich eine Bürgerinitiative, die seither durch unsachliches und unfaires Agieren und persönliche Anfeindungen auffällt. Bewusst bringt man Dinge in einem scheinbar tödlich bedrohenden Zusammenhang.


„Die Bürgerinitiative muss sich fragen lassen, ob sie nicht durch ihr Verhalten solchen Äußerungen Vorschub leistet“, so Gersteuer. „Wohlgemerkt: Herr Elbers bemüht sich auf der Grundlage des geltenden Rechts um eine Stallbau-Genehmigung.“


Mit der anonymen Drohung wurde nun eine Linie überschritten, an der Toleranz keinen Platz mehr hat. Die Bauern Schleswig-Holsteins fordern die Hoisdorfer Bürgerinitiative auf,

  • sich umgehend, deutlich und ultimativ von dieser Morddrohung zu distanzieren,
  • sich schützend vor die Familie des Landwirtes zu stellen,
  • nunmehr das geltende Recht und sorgfältig geprüfte Fakten zur Grundlage der Diskussion zu machen
  • jegliches Schüren von irrationaler Angst in Zukunft zu unterlassen.


Hintergrund-Information


Zitate der Bürgerinitiative:

  • „Keine Schweinereien in Hoisdorf, denn multiresistente Keime bedrohen unsere Kinder und uns!“
  • Massentierhaltung begünstige die Entwicklung solcher Keime, gegen die kein Antibiotikum mehr helfe, so dass beispielsweise Schnittwunden schon zum Tode führen könnten.
  • „Die Keime, mit denen solche Anlagen zwangsläufig verbunden sind, kann man zwar nicht sehen, riechen oder schmecken, aber sie sind trotzdem da und bedrohen die Zukunft unserer Kinder“.


Jörn Elbers nimmt mit seinem Betrieb seit langem an einem Antibiotikamonitoring teil.


Bürgerinitiative glaubt an Fake aus dem Bauernlager


Der Sprecher der Bürgerinitiative, Prof. Dr. Robert Fitz, glaubt unterdessen nicht daran, dass es eine Morddrohung gegen die Familie des Hoisdorfer Landwirts Jörn Elbers gegeben hat. Er sagte gegenüber dem Hamburger Abendblatt: "Es ist ein geschickter Schachzug, um von den umstrittenen Grundstücksgeschäften zwischen Herrn Elbers und der Gemeinde abzulenken."


Wolfgang Andresen, CDU-Chef des Ortsverbands Hoisdorf, zeigt sich hingegen erschüttert. "Das ist furchtbar, so etwas geht gar nicht." Die CDU hatte sich bisher deutlich auf die Seite der BI gestellt.


Bürgermeister Dieter Schippmann hatte dem Bauern geraten, zur Polizei zu gehen. Er sagte gegenüber den Lübecker Nachrichten: „Herr Elbers ist massiv bedroht worden, so etwas ist ganz, ganz schlimm.“ Er verwahrt sich zugleich gegen Unterstellungen des BI-Sprechers: „In ihrer Argumentation werden wesentliche Sachen weggelassen, so dass in der Öffentlichkeit ein falsches Bild entsteht.“ Schippmann sieht die Bürgerinitiative mit in der Verantwortung, weil sie über unsachliche Aussagen das Bild verzerre.


Professor Fitz äußerte sich in den Lübecker Nachrichten dann doch noch bedauernd über die Morddrohung. „Ich bedauere, dass die Diskussion solche Auswüchse annimmt“, sagte er. „Die Bürgerinitiative distanziert sich davon, wir sind eher für einen versöhnlich-argumentativen Ton.“


Der Bauernverband Schleswig-Holstein ruft nun alle Berufskollegen auf, sich mit der Familie Elbers zu solidarisieren!


Lesen Sie dazu auch die spannende Reportage:

„Über Nacht fühlten wir uns wie Verbrecher“ (Login erforderlich, Ausgabe 4/2015)

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