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Ökolandbau zwischen Ideal und Wirklichkeit

In der ökologischen Landwirtschaft haben die Akteure schon viel erreicht. Allerdings muss noch einiges getan werden, um diese Bewirtschaftungsform weiter zu verankern und die selbst gesteckten Ziele zu erreichen. Das ist auf der zwölften Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau deutlich geworden, die vergangene Woche in Bonn stattfand.

Lesezeit: 3 Minuten

In der ökologischen Landwirtschaft haben die Akteure schon viel erreicht. Allerdings muss noch einiges getan werden, um diese Bewirtschaftungsform weiter zu verankern und die selbst gesteckten Ziele zu erreichen. Das ist auf der zwölften Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau deutlich geworden, die vergangene Woche in Bonn stattfand.


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Für den Präsidenten der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Johannes Frizen, ist der Ökolandbau eine zukunftsweisende Form der Landbewirtschaftung. Er habe großen Respekt vor jedem Berufskollegen mit ökologischer Bewirtschaftungsweise. Allerdings könnten die Praktiker die vielen Herausforderungen nicht allein lösen; dazu sei die Wissenschaft notwendig.


Mit Blick auf das Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖL) stellte Frizen fest, dass sich dieses immer durch seine praxisorientierten Projekte und die ausreichend vorhandenen finanziellen Mittel ausgezeichnet habe. Allerdings hätten die finanzielle Ausstattung und die Praxisnähe seit der BÖL-Erweiterung auf andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN ) nachgelassen. Eine Beteiligung an dieser Forschung müsse aber weiterhin möglich sein.


Frizen wies darauf hin, dass die Umstellungsquote der Landwirte von konventionell auf ökologisch dem Absatzmarkt für Biolebensmittel hinterherhinke. Gründe dafür seien steigende Pachtpreise und die guten Absatzpreise für die konventionelle Landwirtschaft. Der Kammerpräsident warf die Frage auf, ob nicht auch die Ökoverbände darüber nachdenken sollten, inwieweit ihre Rahmenbedingungen stimmten.


Ökolandbau rechnet sich derzeit nicht


Der Leiter der Unterabteilung Landwirtschaft im Bundeslandwirtschaftsministerium, Dr. Werner Kloos, bescheinigte „Bio“ ein großes Potential für die deutsche Landwirtschaft. Dass aber so viele Biobetriebe wieder auf konventionellen Anbau zurückwechselten, liegt laut Kloos vor allem im ökonomischen Bereich. So würden die Futtermittelkosten, der Aufwand für Kontrollen oder zu geringe Abnahmepreise eine Rolle spielen. Daraus folge, dass in erster Linie die Umstellungsberatung steigen müsse.


Löwenstein: Wir müssen uns weiterentwickeln


Der Vorstandsvorsitzende des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Dr. Felix Prinz zu  Löwenstein, bekräftigte erneut seine Forderung nach einer Ernährungswende. Seiner Meinung nach sollten Bildung und Erziehung, der Schutz von Flächen, eine Veränderung des Baurechts ohne eine Begünstigung von industriellen Strukturen, das Tierschutzgesetz und das Thema „Essen in Kantinen“ Bestandteile einer Ernährungswende sein.


Heute brauche die Gesellschaft die Alternativen des ökologischen Landbaus dringender denn je, nicht zuletzt wegen des Klimawandels, der Nitrateinträge in Grundwasser, den Sojaimporten oder dem sogenannten Landgrabbing. Allerdings sei auch der Ökolandbau weit davon entfernt, nachhaltig zu sein; aber der Weg dahin sei erforderlich und funktioniere.


„Auch wir wissen, dass wir uns weiterentwickeln müssen“, räumte Prinz Löwenstein ein und verwies auf das Anbauziel der Bundesregierung im Nachhaltigkeitsbericht, bis 2020 insgesamt 20 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche (LF) ökologisch beackern zu wollen. Dies sei allerdings nur ein Etappenziel, zumal Österreich im Vergleich schon jetzt 20 % erreicht habe. (AgE)


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