Russland hat sein Einfuhrverbot für westliche Agrargüter und Lebensmittel ein wenig aufgeweicht. Milch, Fisch und Saatgut aus den USA, der EU, Norwegen, Kanada und Australien dürfen wieder eingeführt werden.
Laut einem am Mittwoch publizierten Dekret ist nun die Einfuhr von lebenden Lachsen und Forellen aus diesen Ländern wieder gestattet, außerdem von laktosefreier Milch und entsprechenden Milchprodukten sowie von Saatgut (für Kartoffeln, Zwiebeln, Mais und Erbsen). Auch Diätmittel und Ergänzungsstoffe dürfen importiert werden.
Moskau kommt damit dem Wunsch derjenigen Bürger nach, die diese Produkte benötigen. Das Saatgut dagegen braucht die Regierung für den vielbeschworenen Neuaufbau der russischen Landwirtschaft, berichtet die Zürcher Zeitung. Die dafür notwendigen Kosten werden auf jährlich rund 1,07 Mrd. Euro über die kommenden fünf Jahre veranschlagt. Damit könne eine weitgehende, aber keine komplette Importsubstitution erreicht werden, heißt es aus Regierungskreisen.
Der Importstopp für westliche Lebensmittel kommt Russland unterdessen teuer zu stehen, berichtet der Nachrichtensender Rossija 24. „Um die mit dem Embargo belegten Waren zu ersetzen, sind allein bis zum Jahresende dutzende Milliarden Rubel als Hilfen für die heimische Landwirtschaft nötig“, sagte Landwirtschaftsminister Nikolai Fjodorow. In den kommenden Jahren müsse der Staat mit Kosten von etwa hundert Milliarden Rubel rechnen.